eMove360°-Reisetipp: Pura Vida in Costa Rica

Das Naturparadies zwischen Pazifik und Karibik erzeugt 100 Prozent des im Land benötigten Stroms aus erneuerbaren Energien und schafft es unter die Top Sustainable Destinations – das finden wir auf jeden Fall beachtenswert.

Wenn man sich näher mit dem kleinen Land Mittelamerikas beschäftigt, wird einem schnell klar, warum die „Ticos“, so heißen die Einheimischen, seit Jahren Vorreiter in Sachen Ökotourismus sind – einzigartig ist Costa Ricas Vielfalt an Flora und Fauna, die es zu bewahren gilt. Wie die saubere Stromerzeugung in der „Green Destination“ funktioniert und welche Highlights Costa Rica als Urlaubsland bereithält, soll im Folgenden vorgestellt werden.

Vorbildlich: Stromerzeugung

Costa Rica erzeugt 100 Prozent der im Land benötigten Elektrizität aus erneuerbaren Energien. Laut Erhebungen des Centro Nacionál de Control de Energía (CENCE) wurde 2016 an 150 Tagen Strom zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien erzeugt. Im August 2016 Jahres wurde rund 80 Prozent der Elektrizität aus Wasserenergie gewonnen. Genau wie im Juli konnte so zu 100 Prozent eine „saubere“ Stromerzeugung gewährleistet werden. Zum Großteil wird dieser mithilfe des Flusses Reventazón gewonnen – damit hat Costa Rica das größte Energieprojekt Mittelamerikas ins Leben gerufen. Die rund 305,5 Megawatt erzielte erneuerbare Energie wird dabei von allen Sektoren des Landes genutzt. Bis 2021 möchte das Land kohlendioxidneutral werden.

Ausgezeichnet: Nachhaltigkeit

Weltweit führend im nachhaltigen Tourismus trägt Costa Rica durch das im Jahre 1996 eingeführte „CST“ Zertifizierungsprogramm für Nachhaltigkeit zur internationalen und globalen Entwicklungslösung bei und gilt als Vorzeigebeispiel für die Förderung und Umsetzung des nachhaltigen Tourismuskonzeptes. Die staatliche Tourismusbehörde ICT strebt durch das von der Welttourismusorganisation (WTO) offiziell anerkannte Programm die Kategorisierung und Zertifizierung touristischer Unternehmen nach dem Grad ihres Engagements in den Bereichen Umweltschutz, Kultur und Gesellschaft. Das Zertifizierungssystem beurteilt anhand verschiedener Kriterien, zum Beispiel zur Mülltrennung und Energieeinsparung, inwieweit Hotels Maßnahmen für das natürliche und soziale Umfeld vorantreiben und eine betriebliche Umweltpolitik etablieren. Die Bewertung erfolgt auf einer Skala von Null bis Fünf; verliehen wird das Zertifikat von der „Comisión Nacional de Acreditación“. Bisher wurden bereits über 300 Unternehmen ausgezeichnet. Und: Während der World Travel Days und Green Destination Days 2016 konnte Costa Rica in den 15 vorgegebenen Kriterien die Jury überzeugen und wurde unter die 100 Top Sustainable Destinations gewählt (http://greendestinations.info)

Urlaubsparadies zwischen Pazifik und Karibik

Pura vida, das heißt so viel wie „pures Leben“ und ist die gängige Begrüßungsformel in Costa Rica. Damit drücken die Einheimischen, „Ticos“ genannt, ihre aufrichtige Freude darüber aus, gerade in diesem Moment an diesem Fleckchen Erde zu leben. Tatsächlich fühlen sie sich ein Stück weit gesegnet. Zu Recht: Ob rauchende Vulkane, dichte Urwälder, traumhafte Tropenstrände, exotische Tiere oder einzigartige Menschen – Costa Rica ist ein wahres Naturparadies, eingebettet zwischen dem pazifischen und dem karibischen Meer in Zentralamerika.
Für Naturliebhaber

Die Artenvielfalt des kleinen Landes ist legendär und zählt zu den größten der Erde: Mit einer Landesfläche von 51.100 Quadratkilometern ist Costa Rica nur etwas größer als die Schweiz, birgt aber fünf Prozent der gesamten Flora und Fauna des Planeten. Die Tier- und Pflanzenwelt in den zahlreichen Nationalparks, die ein Viertel des Staatsgebiets umfassen, ist unglaublich: Allein im Nationalpark Corcovado im Südwesten des mittelamerikanischen Landes sind 2,5 Prozent der weltweiten Biodiversität anzutreffen. Kein Wunder, dass das tropische Reiseziel zu einem der wichtigsten Vorreiter im nachhaltigen Ökotourismus zählt. Naturparks mit üppigen Regenwäldern, dichten Mangrovensümpfen und mystischen Bergnebelwäldern, weite Traumstrände an der Pazifikküste oder karibisches Tiefland, wo Regenwald auf unberührte Strände trifft – abwechslungsreicher können Landschaften auf so kleinem Raum kaum sein. Nicht zu vergessen die rund 100 erloschenen und aktiven Vulkane wie der imposante Arenal mit seiner perfekten Kegelform, der landeshöchste Irazú und der Poás mit dem zweitgrößten Krater der Welt.

Für Tierbeobachter und Hobbyfotografen

Beeindruckend ist auch Costa Ricas Tierwelt: In verschiedenen Klimazonen leben 800 Vogelarten, darunter die auffälligen Tukane, der seltene Quetzal und Kolibris, Hunderte von Säugetier- und Reptilienarten. Besonders beliebte Fotomodelle sind Affen, Faultiere und die geschützten Meeresschildkröten, die zur Eiablage an die Pazifik- und Atlantikküste kommen. Am besten erforschen Urlauber die vielfältigen Ökosysteme mit einem sachkundiger Führer, der mit geschultem Blick in Baumwipfeln dösende Affen entdeckt und bizarre Pflanzen erklärt. Mit spitzen Stacheln ist etwa der Stamm des Sandbüchsenbaums übersät, der sich so vor ungebetenen Besuchern schützt. Die Würgefeige umschlingt andere Bäume und erdrosselt sie – ein Mord in Zeitlupe, der bis zu 100 Jahre dauern kann. Deutlich niedlicher anzusehen ist das Schlüpfen kleiner Schildkröten. Mehrere Arten – darunter die bis zu 140 Zentimeter große und 185 Kilo schwere Grüne Meeresschildkröte – vergraben ihre Eier an den sandigen Küsten Costa Ricas.

Für Abenteuer- und Aktivurlauber

Wie wäre es mit einem Perspektivenwechsel mit Nervenkitzel? Hängebrücken- und Canopy-Anlagen, Zip-Lines von Baumkrone zu Baumkrone ermöglichen es, einen Blick in die ansonsten unerreichbaren obersten Etagen der riesigen Urwaldbäume, zu werfen: Wie ein in allen erdenklichen Grüntönen wogendes Meer präsentiert sich der Regenwald von oben. Kajaks sind das perfekte Transportmittel, um das Wurzelwirrwarr der Mangroven entlang der Flussmündungen zu erkunden. Nahezu lautlos kann man sich auf diese Weise in der geheimnisvollen Welt, die dem täglichen Rhythmus von Ebbe und Flut unterliegt, Reihern und Ibissen bis auf wenige Meter nähern. Auch der geschützte Golfo Dulce – einer von vier tropischen Fjorden weltweit – ist ein beliebtes Kajakrevier. Mit etwas Glück lassen sich dort Delfine und zwischen Juli und Oktober sowie Dezember und April Buckelwale mit ihren Jungen beobachten. Oder lieber Wildwasserrafting und Kajaktouren in reißenden Flüssen wie dem Rio Pacuare und Canyoning an riesigen Wasserfällen? Sportfischen und Surfen? An Land, im Wasser oder in der Luft – Costa Rica ist ein Mekka für Abenteuer- und Aktivurlauber – und das Rund ums Jahr.Warum nicht das Frühstück in der Karibik und das Abendessen am Pazifik planen? Nur 320 Kilometer trennen die beiden Küsten. Während die bekanntesten Pazifikstrände in Guanacaste, Manuel Antonio oder auf der Nicoya Halbinsel zu finden sind, zieht es Entdecker in Buchten wie die Drake Bay oder den Marino Ballena Nationalpark. Die costa-ricanische Karibik fasziniert mit Tropenstrand und Regenwald und karibischer Küche, Klängen von Calypso- und Reggae-Musik.

Für pure Lebensfreude

Der Tico-Gruß „pura vida“ bezieht sich nicht nur auf den Reichtum der Natur, sondern auch auf das Lebensgefühl der gastfreundlichen Einheimischen: Ihr Frohsinn, ihre Leichtigkeit und ihre Gelassenheit, mit der die Ticos das Leben genießen, wirkt auch auf den unterkühltesten Europäer ansteckend. Und mit etwas Glück rettet man davon auch eine große Portion mit in den heimischen Alltag.

Tipp: Mit dem e-Bike zwischen Atlantik und Pazifik

Belvelo ist der erste Spezialveranstalter für geführte E-Bike-Reisen auf allen Kontinenten. Im ersten Katalog, der vergangenen Sommer herausgebracht wurde, werden Reisen in folgende Destinationen angeboten: Jakobsweg, Toskana, Marokko, Chile, Südafrika, USA, Vietnam/Kambodscha, Neuseeland und eben Costa Rica angeboten. Auf der 16-tägigen Radreise von Costa Rica nach Nicaragua erleben die E-Biker die Schönheit Zentralamerikas mit allen Sinnen: Sie lauschen den Geräuschen im Regenwald, kosten exotische tropische Früchte und lernen alles über die Herstellung von Schokolade. Sie bestaunen den mächtigen Vulkan Masaya und genießen die außergewöhnliche Landschaft auf der größten Süßwasserinsel weltweit. Entspannung pur heißt es dann zum Abschluss der Reise am Tamarindo Beach im Westen Costa Ricas.

Stationen der Reise: San José (Hauptstadt Costa Ricas) – Orosi Valley – Dorf Ujarrás – Chach-See – Atirros Botanischer Garten – Naturreservat La Tirimbina (Kakaoplantage) – Regenwaldprojekt und lokale Farm – Arenal Vulkan – Rincon de la Vieja-Nationalpark – Santa Rosa-Nationalpark – Kraterwanderung im Volcán–Nationalpark – Insel Ometepe, die weltweit größte Süßwasserinsel – Tamarindo Strand, Preis: ab 4745 Euro pro Person inkl. Flüge, Übernachtungen, Leih-E-Bike, Guide und Transfers (ohne Flüge ab 3595 Euro), Termine: 12. bis 27. August 2017, 30. September bis 15. Oktober 2017, 28. Oktober bis 12. November 2017, Belvelo, Kurfürstenstr. 112, 10787 Berlin, Tel. 030/786000124, info@belvelo.de, www.belvelo.de

Autorin: Sabine Metzger, Reisejournalistin

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