Entwicklungsfahrzeug CUbE treibt Technologien für fahrerlose Fahrzeuge voran

Immer mehr Menschen leben in Städten. Laut einer UNO Studie von 2014 werden es im Jahr 2050 weltweit bereits zwei Drittel der Menschen sein.

Und in den Städten fahren sie auch Auto. Besser gesagt, sie versuchen es, denn wenn man die weltweiten Staustatistiken zugrunde legt, so kann man nur noch bedingt von individueller „Mobilität“ in der Großstadt sprechen. Die aktuelle Durchschnittsgeschwindigkeit in London beispielsweise betrug im Jahr 2016 nur noch 7,8 Meilen pro Stunde. Unfälle, Emissionen, Zeitverlust, notorische Parkplatznot und Stress sind die allgegenwärtigen Folgen dieser Verkehrskonzentration in den urbanen Räumen. Die wachsende Urbanisierung ist einer der Gründe, warum sich die Mobilität derzeit von Grund auf wandelt. Das Technologieunternehmen Continental nutzt seine konzernweite Kompetenz für Automatisierung, neue Mobilitätskonzepte und Elektrifizierung, um Lösungen für den Großstadtverkehr von morgen zu entwickeln und die Lebensqualität in den Städten zu verbessern.

„Die Zukunft der individuellen Mobilität in Städten ist autonom, elektrisch und wird ein Teil der shared-economy“, sagte Frank Jourdan, Mitglied des Vorstands der Continental AG und Vorsitzender der Geschäftsleitung der Division Chassis & Safety. „Deshalb entwickeln wir divisionsübergreifend Lösungen für autonom fahrende Robo-Taxis und beginnen bereits in diesem Jahr mit der praktischen Erprobung. Continental kann dafür auf ein nahezu lückenloses Portfolio an eigenen Sensoren, Aktuatoren, Steuergeräten sowie Kommunikations- und Vernetzungstechnik zurückgreifen.“

Laut einer Studie des Beratungsunternehmens Roland Berger wird bis zum Jahr 2030 etwa ein Viertel der Transportleistung auf fahrerlose Fahrzeuge entfallen. Diese potentielle Revolution in der Welt der Automobilwirtschaft war für Continental klare Motivation ein konzernweites Entwicklungsprojekt mit dem Namen „Self-Driving Car“ zu initiieren.

Fahrerlose Mobilität: autonom – elektrifiziert – und geteilt

Um die fahrerlose Mobilität insbesondere in Städten zu ermöglichen, hat Continental ein Versuchsfahrzeug aufgebaut. Mit diesem CUbE (Continental Urban mobility Experience) genannten Fahrzeug wird ein Erprobungsbetrieb am Frankfurter Standort aufgenommen. Das Werksgelände beinhaltet die typische Infrastruktur wie Straßenschilder, Querverkehr, Fußgängerüberwege und Bordsteine, so dass optimale Voraussetzungen für einen wirklichkeitsnahen Streckenverlauf gegeben sind. Die im Fahrzeug verwendete Technik basiert in vielen Bereichen auf bewährten Komponenten von Fahrerassistenzsystemen, wie sie bereits heute in Serienfahrzeugen verbaut sind. Aber auch neuen Technologien wie beispielsweise dem Laser Sensor. Ausgehend von dieser Kompetenz werden diese Systeme weiterentwickelt, um das Fahrzeug vollständig autonom zu steuern. „Der Probebetrieb dient dazu, alle wesentlichen technischen Voraussetzungen zu identifizieren, die den sicheren, fahrerlosen Personentransport im städtischen Raum ermöglichen“, sagte Dr. Andree Hohm, Leiter des Projekts Self-Driving Car bei Continental. „Dies hilft uns, Antworten auf Fragen zu unserer Produktstrategie zu finden und auch in Zukunft führende Technologie für die individuelle Mobilität anzubieten – auch für fahrerlose Systeme“.

Mit dem CUbE gehört Continental zu den Vorreitern bei entscheidender Technik für Robo-Taxis. „In den letzten Monaten ist das Thema stark in Bewegung gekommen“, so Jourdan. „Dies zeigt, dass wir genau zum richtigen Zeitpunkt mit mutigen Ansätzen in die praktische Erprobung gehen, um die Weichen in Richtung Zukunft zu stellen.“ Dabei kommt eine große Zahl von Technologien zum Einsatz, bei denen Continental über langjährige Erfahrung verfügt – von Sensoren über Steuergeräte, Software-Algorithmen, Bremssystemen bis hin zu Antriebstechnologien.

Neue Fragen und neue Lösungen

„Zu den vielen Themen, die wir praktisch erforschen, gehören etwa die bedarfsgerechte Gestaltung redundanter Bremssysteme sowie eine optimale und ökonomische Zusammenstellung der Sensorplattform für ein Robo-Taxi“, erklärte Hohm. Für Großstädte, die zunehmend an der heutigen Form des Individualverkehrs ersticken, bieten Robo-Taxis eine effektive und effiziente Lösung, den Herausforderungen städtischer Mobilität zu begegnen, ist Hohm überzeugt. „Es ist deutlich intelligenter, fahrerlose Fahrzeuge möglichst permanent zu betreiben als unzählige Privat-Pkw, die im Schnitt oft 23 Stunden am Tag stillstehen und wertvollen Platz belegen – der beispielsweise für Parks und Spielplätze genutzt werden kann.“

In Berlin zum Beispiel verbringt jeder der rund 3,5 Millionen Bürger im Schnitt 70 Minuten am Tag im Verkehr – und zwar einschließlich aller dabei genutzten Verkehrsmittel, auch öffentliche. Das Auto ist hier im Alltag ein wenig gebrauchtes Kurzstreckenfahrzeug, das die meiste Zeit steht. Bei Fahrten sitzen im Schnitt 1,3 Personen im Auto. Die durchschnittliche Tagesdistanz eines Berliner Bürgers im Verkehr liegt – im Schnitt auf drei Fahrten pro Tag verteilt – bei ganzen 20,2 km. Selbstfahrende Robo-Taxis, die man einfach ruft, wenn man sie benötigt, wären für dieses Mobilitätsverhalten ideal, wenn sie zum Verzicht auf einen Teil des Individualverkehrs in der Stadt führen.

Robo-Taxis und Autos der Zukunft werden zur Wohlfühlzone

Der Trend zum autonomen Fahren wird auch erhebliche Auswirkungen auf den Innenraum von Fahrzeugen haben. „Das Auto ist künftig viel mehr als nur ein Fortbewegungsmittel. Privatsphäre, Entspannung, Kommunikation und Arbeit rücken mehr in den Mittelpunkt. Der Zweck des Innenraums wird künftig ein anderer sein. Personen, die sich im Fahrzeug aufhalten, gehen anderen Tätigkeiten als dem Steuern des Wagens nach“, sagt Dr. Alexander Jockisch, im Continental-Konzern verantwortlicher Leiter Business Development und Marketing für Oberflächenmaterialien in der Division ContiTech. Das hat zur Folge, dass die Kreativität und Innovationsfähigkeit der Konstrukteure, Ingenieure und Designer künftig stärker gefragt sein werden. Chancen für Innenraummaterialien ergeben sich durch ihre Möglichkeiten zur Individualisierung, ihrer Designfreiheit, die Vielfalt der Farbgestaltung und die Möglichkeit zur Funktionsintegration, beispielsweise die Lichtintegration mit durchscheinenden Oberflächen.

Heute ist der Fahrzeuginnenraum davon geprägt, dass beispielsweise Lenkrad und Instrumententafel möglichst funktional angeordnet sind. Künftig wird beim Interieur noch mehr Wert auf Behaglichkeit und Wohlbefinden gelegt. Hier können die Innenraummaterialien von Continental weiter dazu beitragen, den Insassen diese Gefühle zu vermitteln. „Unsere Folien und Bezugsmaterialien bieten ein Extra an Ästhetik, Haptik und Beständigkeit“, betont Jockisch. Mit dem Eco-Label erfüllt Continental zudem Ansprüche an umweltfreundliche, emissionsarme, gesundheitsfreundliche sowie ressourcenschonende Innenräume. Kratzfest, schmutzabweisend und einfach zu reinigen – das sind weitere von Kunden gewünschte Eigenschaften. Sie schützen die Oberflächen sicher vor unschönen Abnutzungserscheinungen und erhalten das Neuwagen- und Wohlgefühl möglichst lange.

www.continental.de

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