Wie wird die Mobilität in den kommenden Jahren unser Leben beeinflussen?

Unter dem Thema „Lifestyle 4.0“, angelehnt am Hype um Industrie 4.0, diskutierten am 20. Juni 2017 beim zweiten e-Monday-Kongress im Haus der Bayerischen Wirtschaft Experten aus verschiedenen Fachbereichen die zu erwartenden Entwicklungen in der Elektromobilität, autonomes Fahren und nicht zuletzt die Auswirkungen auf die Gesellschaft.

Mobilität ist die Grundvoraussetzung für das Funktionieren einer modernen Industrie- und Dienstleistungsgesellschaft, wie wir sie heute kennen. Dies hat aber auch gravierende Schattenseiten, die sich in überfüllten Ballungsräumen und damit verbunden in Staus und Parkplatznot widerspiegeln. Auch Feinstaub und Gifte in der Atemluft sind eine Konsequenz der modernen Mobilität, die sich zu einem erheblichen Teil auf den Individualverkehr stützt. Elektromobilität allein kann hier nur bedingt eine Lösung darstellen. Zwar zeichnet sie sich durch Null Emissionen aus, aber Straßen- und Parkraum benötigen auch Elektrofahrzeuge.

Der e-Monday-Kongress hat deswegen mit dem Motto „Lifestyle 4.0“ ganzheitliche Ansätze diskutiert, die neben der Elektromobilität auch autonome Fahrzeuge vorsehen. Es ist zu erwarten, dass diese zwar mit einer geringeren Geschwindigkeit innerhalb der Städte unterwegs sein werden und – mit dem Hintergrund einer effizienten Nutzung – nicht unbedingt den kürzesten Weg zum Ziel wählen werden, dafür werden aber insgesamt weniger Fahrzeuge benötigt. Straßen und Parkraum werden deutlich entlastet. Mobilität wird zu einer Dienstleistung.

Deutlich festgestellt wurde allerdings während des Kongresses, dass auf autonome Fahrzeuge basierende Carsharing-Konzepte allein keine signifikante Entlastung bringen und dem Mobilitätsbedarf einer Stadt nicht bedienen können. In der Zukunft sind ebenso wie heute die öffentlichen Verkehrsmittel wie Bahn und Bus. Auch hier werden autonome Fahrzeuge Einzug halten.

Der Wandel im Lifestyle, getrieben durch Digitalisierung, wird sich auch im Arbeitsmarkt bemerkbar machen. Das Beispiel ÖPNV zeigt dies bereits deutlich, denn künftig fahren Busse Computer gesteuert. Busfahrer werden nicht mehr benötigt. Sozialverträgliche Lösungen für die Zukunft gibt es derzeit nicht, jedoch können verantwortungsbewusste Unternehmen in der Gegenwart dazu beitragen, in der Zukunft keine extremen Entlassungswellen zu generieren. Die Lösung liegt in der Einstellung heute älterer Mitarbeiter, die mit dem Technologiewandel in die Rente übergehen. Dies mildert auch ein weiteres Gegenwartsproblem: Langzeitarbeitslosigkeit der Personengruppe „50+“ und damit einhergehende zu erwartende Altersarmut.

www.e-emotion.net

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