Ein Gastbeitrag von Sebastien Fraysse, Vice President & Head of Sales EMEA bei Mobilisights (übersetzt aus dem Englischen) im aktuellen eMove360° Magazin. Fraysee ist Sprecher auf der eMove360° Europe 2025 – 9th International Conference & Exhibition for Electric & Autonmous Mobility.
Mobilisights, eine Geschäftseinheit der Stellantis-Gruppe, baut anders als die bekannten Automarken des Konzerns keine Fahrzeuge. Das Unternehmen befasst sich mit dem Ausbau des „Data as a Service“ (DaaS)-Geschäfts und entwickelt auf Fahrzeugdaten gestützte B2B-Produkte und Dienstleistungen, welche dabei helfen sollen, die Mobilität der Zukunft sicherer, effizienter und nachhaltiger zu gestalten.
Mobilisights besitzt heute exklusiven Zugang zu eingebetteten Telematikdaten von 14 legendären Automobilmarken und über 14 Millionen vernetzten Fahrzeugen im Jahr 2025.
Schon heute lassen sich aus diesen nativen Telematikdaten wichtige Erkenntnisse gewinnen, die etwa im Flottenmanagement zum Einsatz kommen. Mobilisights bietet Fuhrparkbesitzern und -managern etwa einen Cloud-to-Cloud-Zugriff auf Fahrzeugdaten – ganz ohne Nachrüstung oder physische Installation in den jeweiligen Fahrzeugen. Dabei transferiert Mobilisights die Rohdaten an Kunden, welche diese mit eigenen Analysesystemen oder durch ihre Partner auswerten oder weiterverarbeiten können. Dadurch können Flottenbetreiber etwa den Zustand ihrer Fahrzeuge (z.B. gefahrene Kilometer, Wartungsbedarf oder Kraftstoffverbrauch) in beinahe Echtzeit überwachen Dies reduziert Komplexität im Flottenmanagement, Betriebskosten können gesenkt und die Flotteneffizienz gesteigert werden.
Mobilisights plant, den Einsatz von Telematikdaten in naher Zukunft auszuweiten. Im Fokus stehen dabei anonymisierte Datensätze, die es ermöglichen, tiefere Einblicke in das Verkehrsgeschehen und die Verkehrsinfrastruktur zu gewinnen. Daten können dabei helfen, die Verkehrssicherheit weiter zu erhöhen, den Verkehrsfluss effizienter zu gestalten und die Infrastrukturplanung von kommunalen, Landes- und Bundesstraßen langfristig zu verbessern.
Hierfür nutzt Mobilisights die Datenanonymisierung, welche es erlaubt, Erkenntnisse zu gewinnen, ohne den Austausch von Informationen über eine spezifische Person oder Fahrzeug. Der Schutz individueller Privatsphäre bleibt somit jederzeit gewährleistet – selbst bei großen Datenmengen.
Was bedeutet Datenanonymisierung konkret?
Das Verfahren zielt darauf ab, Informationen so zu verarbeiten, dass keine individuelle Quelle identifizierbar ist. Die Daten werden in mehreren Schritten anonymisiert: So werden etwa der Anfang und das Ende jeder Fahrt, sowie die Fahrzeugidentifikationsnummer (VIN) entfernt. Die verbleibenden Daten werden in kurze Segmente unterteilt, jeweils mit zufällig generierten, mit nicht zurückverfolgbaren Kennungen versehen und nur in aggregierter Form weiterverarbeitet. Daten können nicht mehr einem Fahrzeughalter oder Fahrzeug zugeordnet werden. Die Anforderungen an die Anonymisierung sind hierbei besonders hoch und zielen darauf ab, die Rückverfolgung von Daten zu einem Individuum unmöglich zu machen, man spricht hierbei auch von „reverse engineering“. Für Mobilisights bedeutet das: Auch bei der Verarbeitung großer Datenmengen ist der Schutz der Privatsphäre garantiert.
Wie anonymisierte Fahrzeugdaten die Mobilitätsplanung revolutionieren
Anonymisierte Fahrzeugdaten bieten neue Chancen für Verkehrsbehörden, Stadtplaner und Ingenieurbüros. Sie ermöglichen datengestützte Entscheidungen, die Infrastruktur, Nachhaltigkeit und Sicherheit im öffentlichen Raum verbessern können. Erste Anwendungen entstehen bereits in Zusammenarbeit mit Städten und Straßenbehörden.
Durch die Auswertung von nahezu Echtzeitdaten lassen sich beispielsweise Stauschwerpunkte frühzeitig erkennen. So können Verkehrsflüsse optimiert und prädiktive Analysen für eine vorausschauende Stadtplanung erstellt werden. Auch im Bereich der Instandhaltung liefert die Fahrzeugdatenanalyse wertvolle Hinweise – etwa, wenn die Aktivierung der Stabilitätskontrolle auf glatte Fahrbahnen hinweist oder Sensoren Schlaglöcher erfassen. Diese Informationen können automatisiert Wartungsteams oder Streudienste aktivieren und so helfen, Gefahrenstellen schneller zu beheben. Langfristig ist denkbar, dass solche Erkenntnisse direkt ins Fahrzeug zurückgespielt werden – als Frühwarnsystem für Fahrende, das auf mögliche Risiken hinweist, noch bevor sie sichtbar werden.
Diesen und weitere Beiträge zum Thema Elektomobilität & Autonomes Fahren lesen Sie in der aktuellen Ausgabe des eMove360° Magazins. Kostenlos PDF downloaden oder Printversion im Shop bestellen.
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