Autonome Schifffahrt

Seit diesem Jahr beschäftigt sich die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) intensiv mit dem Thema autonome Schifffahrt. 14 Professuren aus fünf Fakultäten der CAU arbeiten jetzt in dem neu gegründeten bundesweiten Netzwerk „SKAS – Systeme und Komponenten für autonome Schifffahrt“ mit.

Das Netzwerk aus Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Institutionen will transdisziplinär Systeme, Komponenten, Sensoren, Technologien und Kommunikationsleistungen für teil- oder vollautonome Schiffe entwickeln und erforschen. Beteiligt ist auch der Kieler Forschungscluster „Ozean der Zukunft“.
Koordiniert wird das Netzwerk von der EurA AG. Gefördert wird es durch das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) der Bundesregierung.

„Für die Uni Kiel ist die autonome Schifffahrt ein sehr interessantes, transdisziplinäres und exklusives Forschungsfeld mit sehr guten regionalen Umsetzungsmöglichkeiten und Vernetzungen mit der maritimen Wirtschaft“, lobt CAU-Präsident Professor Lutz Kipp die neue Initiative. Die Digitalisierung der Schifffahrt sei ein Zukunftsfeld, auf dem derzeit die Karten global verteilt würden, so Kipp weiter.

Bei SKAS liegt der Fokus nicht ausschließlich auf der vollständigen Autonomie der Fahrzeuge. Es werden vielmehr auch Aspekte wie Teilautonomie in Form von Assistenzsystemen zum automatisierten Anlegen betrachtet. Skandinavien sei hier führend, betont der CAU-Präsident. Entsprechend werden aktuell bestehende Kontakte zu Forschungspartnern in Norwegen und Finnland ausgebaut. Auch China investiere massiv in die neue Technologie.

Nachdem an der CAU bereits im vergangenen Jahr erste Projekte zum autonomen Fahren in ländlichen Regionen mit der Entwicklung „NAF-Bus – nachfrageorientierter autonom fahrender Bus“ und weiteren Teilprojekten gestartet sind, arbeitet die Arbeitsgruppe Technologietransfer der CAU und des Exzellenzclusters Future Ocean derzeit an weiteren Projektskizzen zu autonomen Verkehrskonzepten unter Einbindung autonomer Schiffe.

„Kiel bietet unseres Erachtens wegen seiner besonderen geografischen Lage beste Voraussetzungen, um solche Modelle in der Praxis zu erproben“, beschreibt Kipp die weiteren Pläne der Kieler Universität und ihrer Partner. Denkbar sei beispielsweise eine Pilotlinie, die das West- und das Ostufer der Kieler Förde durch die kombinierte Nutzung autonomer Bus- und Fährlinien besser vernetzt, so der Präsident: „Wir wollen dazu gemeinsam mit der Landeshauptstadt Kiel und Unternehmen autonome Verkehre, also die Kombination aus elektrisch angetriebenen autonomen Buslinien mit elektrisch betriebenen autonomen Fähren, in einer Modelllinie auf der Kieler Förde zwischen dem CAU-Campus, dem FH Campus und dem GEOMAR auf die Straße und das Wasser bringen.“ Erste Projekttreffen mit Unternehmen, Expertinnen und Experten aus Forschung, Politik und Verwaltung zur strategischen Weiterentwicklung des Themas würden dazu bereits stattfinden.

www.uv.uni-kiel.de

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