Best of Award in der Kategorie Material: Mercedes Benz AG/FirmaKraiburg TPE

Im Rahmen der eMove360° Hybrid 2020 Conference & Exhibition for Mobility 4.0 –electric-connected-autonomous wurden am 20. Oktober die Gewinner des 18. MATERIALICA Design + Technology Award bekanntgegeben. Den Best of Award in der Kategorie Material gewann die Mercedes Benz AG mit Silent materials – best performance in tribological systems.

Damit es reibungslos läuft setzt die Werkstofftechnik der Mercedes-Benz AG auf kleinste Moleküle in Elastomeren

Dichtungen aus synthetischem Kautschuk findet man an unseren Mercedes-Modellen an unzähligen Stellen wie an Türen, am Heckdeckeloder am Dach. Legt man sie alle aneinander, kommt man auf eine Gesamtlänge von bis zu 80 Metern. Die Dichtungenerfüllen viele verschiedeneAufgaben, zum Beispielden Innenraum vordemEintritt von Feuchtigkeit und Außengeräuschen zu schützen.Sie tragen dazu bei, dass unsere Fahrzeuge das halten, was wir unserenKunden versprechen: ein exzellentes Produkt. Deshalb zahlt das folgendeProjektder Verfahrensentwicklungdirekt in unsere die Mercedes-Benz-Säule „Excellent Products“ ein. Dichtungen spielen sowohl für den Korrosionsschutz als auch für das Fahrerlebnis eine wesentliche Rolle. Gleichzeitig sind siewährend ihrer gesamten Einsatz-und Lebensdauerdem ständigen Kontakt mit anderen Oberflächen ausgesetzt. Und jetzt kommt ein wenig Physik: Immer dann, wenn sich zwei Oberflächen relativ zueinander bewegen, tritt Reibung auf.Ist die Reibungzwischen zwei Körpern bzw. Oberflächenzu groß,könnenVerschleiß, Abrieb, Schmiereffektesowiedurch den Stick-Slip-Effekt verursachteStörgeräusche auftreten.Um diesen Effekten entgegenzuwirken,werden bei Automobil-Profildichtungen hauptsächlich zwei Verfahren eingesetzt: Beflockung und Gleitlack-Beschichtung. Beide Verfahren erfordern zusätzlicheProzessschritte, sind teuer und schwer prozesssicher einzuhalten.Des Weiteren gibt es bei der Gleitlack-Beschichtung große Overspray Verluste, welche nicht nachhaltig wiederverwendet werden können.

Neuartige Konzepte zur Reibungsminimierung

Die Fachabteilung hat in Zusammenarbeit mit der FirmaKraiburg TPE GmbH & Co. KG, Waldkraiburg den Werkstoff so „manipuliert“, dass durch die Kombination kleinster Mengen Gleitadditiv zusammen mit einer Oberflächenstruktur im Bauteil dieGleitlackbeschichtungen und Beflockungentfallenkönnen.Positiver Nebeneffekt: Wir haben einen„sortenreinen“ Werkstoff,der dann recycelt werdenkann, so der langfristige Plan.Alldies wurde mit über 1000 Reibungsversuchen unter variierenden Bedingungen (verschiedene Grundwerkstoffe, Gleitadditive, Oberflächenstrukturen, Gleitpartner, Anpresskräfte, Bewegungsgeschwindigkeiten) untersucht und die Synergieeffekte in ersten Prototypen nachgewiesen. Ein kleiner Schritt in Richtung „Eierlegende Wollmilchsau“. Aktuell laufen Fahrzeugversuche dieser „Low Friction“-Werkstoffe an Dichtungenund anderen Bauteilenfür diverse Baureihen. Die Anwendungsfälle nehmen exponentiell schnell zu. Nikolai Mack untersucht im Rahmen seiner Bachelorarbeitdie Phänomene der Reibungsminimierung: zum Beispieleine montagefreundliche Tankeinfüllmuldemit Entfall eines Montagehilfsmittels.

Eine gelungene Kooperation

Als Ansprechpartner bei Fa. Kraiburg TPE standen Florian Vetter und seine Kollegen stets zur Verfügung. Im Verlauf der Bachelorarbeitstanden wir zudem in engem Kontakt mit verschiedenen Entwicklungs-Abteilungen, die viele und vielfältige Anwendungen an uns herangetragen haben. „Excellent Products“sind unser gemeinsamer Ansporn!

Weitere Informationen: www.daimler.com/de; www.kraiburg-tpe.com

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03.11.2020   |  

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