Der Akku-Triebzug von Alstom (Foto: StMB)

Bilanz des Probebetriebs in Franken: Batterie-Zug mit einigen Einsatzproblemen und viel Potenzial

Die gut dreimonatige Premiere eines Akku-Triebzugs des Schienenfahrzeugherstellers Alstom in Bayern ist abgeschlossen. Obwohl der Zug aufgrund von Batterieproblemen nicht an allen Tagen wie geplant zwischen Pleinfeld und Gunzenhausen im Fränkischen Seenland im Einsatz sein konnte, sieht Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter Potenzial in dieser innovativen Technik: „Wir wollen das Bahnland Bayern bis 2040 klimaneutral machen und Dieselzüge Schritt für Schritt durch emissionsfreie Antriebe ersetzen. Neben Elektrifizierungen testen wir deshalb auch den Einsatz von Wasserstoff- und Batteriezügen. Der Probebetrieb im Fränkischen Seenland hat uns gezeigt, dass sich die Fahrgäste über den komfortablen und spurtstarken Zug und die Anwohner über einen leisen und CO2-freien Betrieb freuen. Der Akku-Zug hat also viel Potenzial.“

Die Fahrten, die seit Mitte Januar wochentags auf der Strecke Stuttgart – Horb und seit Anfang Februar an den Wochenenden auf der Strecke Pleinfeld – Gunzenhausen stattfanden, waren bundesweit die ersten Einsätze von Akku-Zügen im regulären Fahrgastbetrieb. Während in Baden-Württemberg der Testbetrieb auf einer komplett elektrifizierten Bahnstrecke stattfand, waren in Bayern nur die beiden Endbahnhöfe elektrifiziert. Während der dortigen Wendezeiten konnte der Akku aufgeladen werden. Sobald allerdings mindestens zwei der vier Traktionsbatterien des Zugs nicht funktionsfähig waren, musste der Prototyp in der Werkstatt bleiben, weil dann die Reichweite nicht ausgereicht hätte. Im Ergebnis war der Akku-Zug somit an 18 Tagen nicht einsatzfähig.

Der bayerische Verkehrsminister will den Akku-Zug noch weiter im mittelfränkischen Dieselnetz auf Herz und Nieren testen lassen, sobald die Traktionsbatterien repariert sind. „Es macht Sinn, auch zusätzliche Erfahrungswerte für den Akkubetrieb in den heißen Sommermonaten zu sammeln“, so Bernreiter. Ob dies geschehen kann, wird noch zwischen dem Freistaat, DB Regio und Alstom abgestimmt.

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03.05.2022   |  

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