Ronen Smoly, CEO PlaxidityX. Foto: PlaxidityX

Cybersecurity im Auto: Schlüssel zur Mobilität von Morgen

Wir betreten eine neue Ära der Mobilität – die Ära vernetzter und softwaredefinierter Fahrzeuge (SDVs). Autos sind heute weit mehr als Fortbewegungsmittel: Sie sammeln Daten, analysieren Fahrverhalten und kommunizieren mit ihrer Umgebung. Das eröffnet neue Chancen und bietet Nutzern zahlreiche Vorteile wie verbesserte Fahrassistenzsysteme, Komfortfunktionen und eine nahtlose digitale Anbindung. Doch SDVs bringen auch neue Herausforderungen, besonders in Bezug auf Cybersicherheit und Datenschutz.

Cybersecurity wird zum Kaufkriterium beim Auto

Verbraucher werden sich dessen immer bewusster. Laut der Studie „Automotive Cyber Security – Consumer Attitudes“ von CAM und Cisco (September 2024) sehen 77% der Befragten Cybersicherheit im Fahrzeug als wichtiges Thema an, um das sich Fahrzeughersteller kümmern sollten. 42% haben Bedenken bezüglich Cyberangriffen auf ihr Fahrzeug, 40% sehen vernetzte Fahrzeuge mit Software-Updates als Bedrohung an. Für 34% ist Cybersecurity ein wichtiges Kaufkriterium beim Auto. So sehr die gesammelten Daten das Nutzererlebnis verbessern – der Gedanke, dass Fahrgewohnheiten, bevorzugte Strecken und andere personenbezogene Daten durch das Fahrzeug gespeichert und möglicherweise an Dritte weitergegeben werden, sorgt für Unbehagen.

Diese Bedenken sind nicht unbegründet, denn Cyberangriffe auf Fahrzeuge nehmen zu. Die Automobilindustrie rangiert inzwischen auf Platz acht der am häufigsten gehackten Branchen. Daneben gibt es eine weitere große Sorge: OEMs könnten versucht sein, persönliche Daten zu monetarisieren, indem sie diese an Datenhändler verkaufen. So könnten die Daten beispielsweise bei Versicherungsunternehmen landen, die daraufhin die Prämien für als risikoreich eingestufte Fahrer erhöhen.

Fundament für Akzeptanz durch Konsumenten

Je mehr Funktionen Fahrzeuge bieten, desto mehr Vertrauen wird erforderlich sein, um Verbraucherbedenken zu überwinden und neue Technologien voll auszuschöpfen. Dafür ist eine transparente Kommunikation über die Erfassung und Nutzung von Fahrzeugdaten sowie die Einführung strenger Sicherheitsstandards unverzichtbar.

Das Narrativ muss sich ändern: Für die Automobilindustrie ist Cybersicherheit nicht nur eine regulatorische Notwendigkeit und Herausforderung. Sie ist essenziell, um Innovationen zu ermöglichen, die Mobilität der Zukunft zu gestalten und die Grundlage für die Akzeptanz durch Endverbraucher. Cybersicherheit bildet das Fundament der Transformation der Automobilindustrie.

„Security by Design“ für die Mobilität von morgen

In Europa, wo die Datenschutzanforderungen besonders hoch sind, hat das Thema Datenschutz eine besonders große Bedeutung. Die DSGVO und der EU Data Act setzen Maßstäbe, die für vernetzte Mobilität entscheidend sind und verlangen transparente, sichere Datenprozesse.

Das kann nur durch einen ganzheitlichen „Security by Design“-Ansatz, der den gesamten Fahrzeuglebenszyklus umfasst, geschehen. Von Design und Entwicklung über Tests und Überwachung bis hin zum Betrieb und zu Updates auf der Straße – Cybersicherheit ist in jeder Phase des Fahrzeuglebenszyklus unerlässlich. Die komplexe Fahrzeugtechnologie erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen OEMs, Zulieferern und Technologieanbietern, um Cybergefahren zu erkennen und gemeinsam Maßnahmen zur Abwehr zu ergreifen. Ein einheitlicher Ansatz zur Standardisierung von Sicherheitsprotokollen wird helfen, nicht nur die Fahrzeuge der Zukunft, sondern auch das Vertrauen der Fahrer zu schützen.

Zum Autor: Ronen Smoly ist seit Dezember 2020 CEO von PlaxidityX, ehemals Argus Cyber Security. In seiner vorherigen Position war Ronen drei Jahre lang als VP of Sales bei PlaxidityX tätig und leitete erfolgreich die Initiativen zur Marktdurchdringung und globalen Expansion. Ronen bringt über zwei Jahrzehnte Erfahrung im Vertriebsmanagement und in der Geschäftsentwicklung in den Bereichen Telekommunikation, Cybersicherheit und Medien mit. Bevor er zu PlaxidityX kam, war Ronen als VP Sales bei Hola tätig und hatte leitende Positionen bei Cisco, NDS (einem Unternehmen der News Corp), Jungo und Cardonet inne. Ronen hat einen B.Sc. in Informationssystemen, Wirtschaftsingenieurwesen und Management vom Technion, Israel Institute of Technology.

Diesen Gastbeitrag finden Sie auch im aktuellen eMove360° Magazin. Kostenlos PDF downloaden oder Printversion bestellen bei sabine.metzger@emove360.com

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13.01.2025   |  

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