Der eMove360°-Reisetipp: Das Adler Dolomiti Spa & Sport Resort in St. Ulrich, Grödnertal in Südtirol

Die Südtiroler Familie Sanoner blickt auf eine 200 Jahre alte Tradition im Hotel- und Gastgewerbe zurück. Was als kleiner Gasthof im Zentrum von St. Ulrich begann, ist heute eine Fünfsterneoase.

Wir haben das Glück, drei Tage lang das Hotel und die wunderbaren Dolomiten, unter dem Motto „e-Car – the clean way to explore the Dolomites“, genießen zu dürfen.

Zugegeben, etwas schwer fällt das Auf­stehen schon. Gleich am ersten Morgen klingelt um 6.30 Uhr der Wecker. Die Träume sind süß, das Daunenbett wun­derbar weich. Aber wir sind mit Thaddäus Moroder zu einer anspruchsvollen Wanderung verabredet. Punkt 8 Uhr empfängt er uns an
der Rezeption. Thaddäus ist seit 1996 Wan­­der­führer und Skilehrer im Adler Dolomiti. Athletische Statur, markantes Gesicht, in dem sympathische blaue Augen strahlen. Kurz taxiert er unsere Schuhe und stellt fest: „Ihr seid bei mir richtig.“ Glück gehabt! Etwas weniger begeistert mus­tert er die Familie aus dem Elsass, die mit ihrem zwölfjährigen Sohn und der zehnjährige Tochter das Wanderabenteuer Dolomiten erleben möch­te. „Wir versuchen es
mal mit der ersten Etappe, dann könnt Ihr ent­scheiden, ob Ihr weiter mit­kommen oder lieber umkehren wollt.“ Glücklich nicken alle vier. Kurz darauf gesellen sich noch Carla und Mario aus Mailand sowie Marco aus Lucca zu unserer Gruppe. Va bene, los geht’s.

Gipfelglück am Col de la Pieres

Und das erst einmal bequem per Seilbahn Seceda. Noch ist es etwas neblig hier oben auf knapp 2000 Meter Höhe. Murmeltiere poussieren an der Bergstation zutraulich für unsere Kamera, ebenso die Ortler-Gruppe, Ötztaler-, Stubaier- und Zillertaler Alpen. Durch den Edel­weiß-Garten wandern wir plaudernd entlang der Südseite der Geislerspitzen ins schroffe Alpingelände im Herzen des Puez-Geisler-Na­turparks zur Sieles-Scharte. Sophie und Jean-Luc, die bei­den Kinder aus Straß­burg, entpuppen sich als konditions­starke Wandergesellen. Von Umkehren keine Spur, auch nicht als es etwas ausgesetzt und steil hinauf zum Col de la Pieres (2750 m) in das Reich des Steinadlers geht. Geschickt fassen sie an den gefährlicheren Stellen nach dem Drahtseil, ansonsten stapfen sie konzentriert den schmalen Pfad entlang. Am Col pfeift der Wind eisig. Schnell packen wir Jacken, Mütze und Handschuhe aus, genießen die phantastischen Ausblicke von den Cortineser Dolomiten zu den Matten der Seiser Alm und steuern den Höhepunkt einer jeder Bergtour an: die Brotzeit aus Brot, Speck, Salami, Käse, Äpfel und Panorama satt.

40.000 Wanderkilometer und 20 Millionen Höhenmeter auf Ski

Auch Thaddäus ist überwältigt: „Die Dolomiten sind überall schön, ganz besonders aber die Grödner Dolomiten, Langkofel, Geislerspitzen, Sellastock. Das womit man aufgewachsen ist, ist einem halt besonders vertraut.“ Er ist in St. Ulrich groß geworden, hundert Meter vom Hotel Adler entfernt, mit den Söhnen der Hoteliersfamilie Sanoner in die Schule gegangen und Sportler durch und durch: Skifahren, Klettern, Eishockey und als Gleitschirmflieger Mitglied der itali­enischen Nationalmannschaft. Als ihm Klaus Sanoner 1996 einen festen Job als Wanderführer und Skilehrer anbot, musste der Weltenbummler erst einmal überlegen. Doch dann überwog die Liebe zu seiner Heimat. In den vergangenen 20 Jahren hat er 40.000 Wanderkilometer und 20 Millionen Höhenmeter auf Ski gesammelt. „Wie oft ich um den Sellastock gefahren bin, weiß ich nicht“, lacht er als wir etwas später in der Stevia-Hütte sitzen, die an unserer Abstiegsroute liegt. Während wir den milden Zirbenschnaps probieren, löffelt Thaddäus (schließlich ist er im Dienst!) begeistert sein Teller füllendes Stück Linzertorte. Der Abstieg hinunter nach Wolkenstein zieht sich, die Ober­schenkelmuskeln melden sich – bei so manchen auch die Knie.

Schwerlos schweben und beim Sternekoch tafeln

Am Spätnachmittag sind wir nach gut acht Stunden schließlich zurück im Adler Dolomiti. Die Muskeln schreien nach Entspannung und Lockerung. Im Bademantel und Pantoffeln schleichen wir in die Salzgrotte. Wir gleiten in den unterirdischen See und schweben von Lichtspielen und sphärischen Klängen umgeben schwerelos im wohlig-warmen Salzwasser. Nach 25 Minuten auf der warmen Steinliege in der Salzstein-Sauna fühlen wir uns wie neugeboren. Und hungrig! Das ist auch gut so. Heute Abend lassen wir uns von Sternekoch Armin Mayerhofer verwöhnen, der im Schwes­terhotel Adler Balance den Kochlöffel schwingt. Und das – dank Glasfront zwischen Restaurant und Küche – auch noch zum Zuschauen. Be­geistert staunen wir über das Geschick der Köche und vor allem auch über die Köstlichkeiten, die sie uns auf die Teller zaubern, bevor wir endlich alle viere von uns strecken.

Elly Sanoner – ein Leben für den Gast

Am nächsten Morgen kitzeln uns die Son­nenstrahlen auf dem Gesicht wach. Aufstehen wollen wir dennoch nicht so schnell. Die Oberschenkel brennen noch von der Bergtour, das Bett ist so herrlich gemütlich, und Frühstück gibt es bis 11 Uhr. Ideal für Langschläfer und in Sachen Auswahl an regionalen Schmankerl kaum zu überbieten. Wir begegnen Elly Sanoner, die seit sechs Jahrzehnten die Geschichte des Adler prägt und auch mit über 90 Jahren das Credo vorlebt: Ein Leben für den Gast. Wer es nicht weiß, würde sie jünger schätzen. Das silberne Haar perfekt in Wellen gelegt, dezentes Make-up, himbeerfarbener Lippenstift, weiße Bluse, blaue Trachtenjacke. Unglaublich charismatisch und mit viel Charme erzählt sie von ihren Söhnen Klaus und Andreas und deren Frauen – die allesamt wieder für das Adler tätig sind. Das Adler, das in den letzten Jahren zur Adler-Gruppe angewachsen ist – mit vier erstklassigen Hotels, etlichen andere Geschäftsbereichen und einer Vielzahl von eigenen Produkten.

Per E-Montainbike auf die Seiser Alm

Ein Leben für den Gast ist auch für Dolomiti-Direktor Klaus Kier selbstverständlich. Als wir uns nach den Ladestationen für Elektroautos erkundigen, ist er sofort zur Stelle, präsentiert eigenhändig den VW e-Up, die neuen Universal-La­de­stationen und den Tesla-Super­charger in der Tiefgarage. „e-Car – the clean way to explore the Dolomites“ prangt in großen Lettern über einer Dolomiten-Posterwand neben den Ladestationen. Für heute ist der e-Up leider schon vergeben, Kier empfiehlt uns eine E-Mountainbike-Tour auf die Seiser Alm zum jüngsten Hotelzuwachs der Familie Sanoner. Dank elek­trischem Rückenwind errei­chen wir die Adler Mountain Lodge ziemlich Kräfte sparend. Sie ruht auf der größten Hochalm Europas, inmitten unberührter Natur, vollkommen aus Holz mit archaischen Adler- und Drachenköpfen an den Dachfirsten, umgeben von Ruhe und Weite. Zum Panorama auf der Sonnenterrasse gibt es Löwen­zahnsuppe mit Bergkäse, Weidelamm mit Heuaromen und Almrosenhonig-Mousse in den Nebenrollen. Der Rückweg hinunter nach St. Ulrich, ist ein Kinderspiel. Nach der Ruhe auf der Alm empfängt uns hier quirliger Trubel. Wir machen es uns auf einer Sonnenliege in der Wiese am Pool gemütlich. „Bronzata“, italienisch für gebräunt, soll die Haut werden, um daheim eine „Bella Figura“ zu machen. Die italienischen Gäste, so erfahren wir von Direktor Kier, sind lieber hier unten im Tal als in der Lodge auf der Seiser Alm. Hier ist mehr Leben, hier kann man am Abend einen „Giro“ machen, in der Gasse einen Aperol Spritz trinken und über Gott und die Welt plaudern. Keine schlechte Idee!

Geräuschlos durchs Weltnaturerbe

Am nächsten Tag lacht wieder die Sonne vom strahlend blauen Himmel: Für heute haben wir uns bei Julia an der Rezeption das Elektroauto reserviert. Nach dem Motto: „e-Car – the clean way to explore the Dolomites“ steigen wir voller Vorfreude in den kleinen Flitzer – mit 160 Kilometer Reichweite im „Tank“. Kastelruth ist unsere erste Station. Im kleinen Alimentari, dem Minimarkt am Platz an der Kirche, kaufen wir ein Stück geräucherten Speck, um den Südtirol-Geschmack mit nach Hause zu nehmen, dann rollen wir wieder ins Grödnertal bis ans Talende nach Wolkenstein. Dort beginnt die Panoramastraße hinauf aufs Sellajoch. Immer wie­der suchen wir ein Plätzchen, um die unvergleichliche Bergwelt in Fotos festzuhalten. Geräuschlos cruisen wir durch die herrliche Do­lomitenlandschaft und zoomen uns begeistert via Teleobjektiv ganz nah ran an Sella, Langkofel, Schlern und Geislerspitzen. Und auch wenn wir nicht, wie Thaddäus, mit diesen beeindruckenden Bergmassiven auf­gewachsen sind, fällt es uns bei der Heimreise schwer, uns von ihnen zu verabschieden. Wir kommen wieder!

Informationen zum Hotel:
www.adler-dolomiti.com

Allgemeine In­for­mationen zum Urlaub im Gröd­ner­tal:
www.valgardena.it

Autorin: Sabine Metzger
Reise-Journalistin

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