Peter Schiefer, Division President Automotive bei Infineon. Foto: Infineon

Infineon koordiniert breit angelegte Forschungsinitiative für Hochleistungscomputer in hochautomatisierten vernetzten Fahrzeugen

Sie werden das Herz von hoch automatisierten vernetzten Fahrzeugen bilden: leistungsstarke im Auto verbaute Computer, die alle Daten und Informationen so schnell und hochzuverlässig verarbeiten, dass sie Fahrzeuge sicher durch den Verkehr steuern können. Das Forschungsprojekt Mannheim-CeCaS (CentralCarServer) soll eine entsprechende Automotive Supercomputing Plattform entwickeln. 30 Forschungspartner aus Industrie und Hochschulen arbeiten an dem Projekt, das im Rahmen einer großangelegten Förderinitiative der Bundesregierung zur Digitalisierung der Automobilität gefördert wird. Infineon führt und koordiniert das Projekt. Am 28. Februar haben sich Vertreter von allen beteiligten Institutionen zum Kick-off am Campeon, dem Unternehmenssitz von Infineon, getroffen.

Das Forschungsprojekt Mannheim-CeCaS widmet sich der Erforschung und Entwicklung einer ganzheitlichen zentralen Rechenplattform für künftige hochautomatisierte Fahrzeuge. Es soll eine Lücke schließen, die sich bei vernetzten und elektrifizierten Automobilen abzeichnet: Zu deren Alltagstauglichkeit fehlen noch energieeffiziente und kostengünstige High-End-Computer, die mit den steigenden Anforderungen an Rechenleistung und Komplexität Schritt halten und zugleich die hohen Ansprüche an eine Qualifizierung für Automobile erfüllen. Es geht um die Verbindung von Sicherheit und Höchstleistung, um Automotive Supercomputing. Dazu gehören sowohl eigens entworfene Prozessoren als auch Schnittstellen und Systemarchitekturen.

Die zentrale Recheneinheit soll auf neuartigen automotive-qualifizierten Hochleistungsprozessoren in nichtplanarer Transistortechnologie (FinFET) basieren. Applikationsspezifische Hardware-Beschleuniger sowie eine adaptive Software-Plattform für autonome Fahrzeuge werden die Prozessoren ergänzen. Dabei werden Ansätze für sogenannte „gefaltete neuronale Netze“ sowie ereignisbasierte neuromorphe Beschleuniger untersucht. Notwendige Anpassungen des Bordnetzes sollen dabei ebenso betrachtet werden wie eine automotive-taugliche Aufbau- und Verbindungstechnik. Das Konsortium strebt eine vollständige Automotive-Qualifizierung (ASIL-D) auf Systemebene an.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert Mannheim-CeCaS mit zirka 46 Millionen Euro im Rahmen seiner Initiative „Mannheim“, die sich namentlich auf den Geburtsort des Automobils bezieht und jetzt dessen Entwicklung durch die Digitalisierung auf eine neue Stufe heben soll. Die Projektbeteiligten unter der Leitung von Infineon bilden die gesamte Kette von Zulieferern, Spezialisten, Forschungsinstituten und Universitäten ab. Zu den größeren Unternehmen zählen Bosch, Continental und ZF Friedrichshafen. Neben verschiedenen Fraunhofer-Instituten sind auch Partner wie die TU München (TUM) und das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) dabei. Für das zu entwickelnde zukunftsfähige Zentralrechnerkonzept der Autoelektronik veranschlagen die insgesamt 30 Partner ein Gesamtbudget von rund 90 Millionen Euro. Damit bildet Mannheim-CeCaS eines der größten geförderten deutschen Kooperationsprojekte mit dreijähriger Laufzeit.

Die 30 Partner des CeCaS-Forschungsprojekts:

Bosch, Continental Automotive, ZF Friedrichshafen, Hella, AVL Software & Functions, Ambrosys, Infineon Technologies AG (Koordination; mit Infineon Technologies Dresden GmbH & Co. KG und Infineon Technologies Semiconductor GmbH), Kernkonzept, Berliner Nanotest und Design, Missing Link Electronics, Inchron, Glück Engineering, STTech, Steinbeis ZFW, Swissbit Deutschland, KIT Karlsruher Institut für Technologie, FZI Forschungszentrum Informatik, Technische Universität München AIR, LIS, SEC, Hochschule München, Universität zu Lübeck, Technische Universität Chemnitz, Fraunhofer ENAS, IMWS, IPMS und IZM.

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01.03.2023   |  

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