„Wir ernten viele neugierige Blicke und werden vor allem an den Schnellladesäulen oft von Interessenten angesprochen“, blickt Rainer Zietlow auf die ersten 350 Stopps zurück. „Man merkt, dass e-Mobilität ein großes Thema ist und viel Informationsbedarf besteht.“ Mit seinem Beifahrer will der Mannheimer auf seiner zweimonatigen Tour durch die Republik eine Bestandsaufnahme liefern, wo Deutschland in Sachen Ladeinfrastruktur derzeit steht. Zietlow will vor allem wissen, wie der elektrische Alltag sowohl in großen Städten wie Frankfurt oder Dresden, aber auch auf dem Land funktioniert. „Interessant ist zum Beispiel, dass wir ausgerechnet im Stadtverkehr am wenigsten Energie verbrauchen, wo Verbrennungsmotoren konventioneller Autos am meisten schlucken. Bei unserem ID.301 sind es 15 kWh auf 100 km. Je nach Anbieter entspricht das Stromkosten von etwa vier Euro. Im Mittel liegen wir bislang bei knapp 20 kWh Verbrauch.“ Obwohl für die Marathonfahrer nach ihrem Tourplan des Instituts für Transportlogistik (ITL) an der Technischen Universität Dortmund meist der Weg von einer Schnellladesäule zur nächsten im Fokus steht, gibt es für das Team zwischendurch auch mal auch Durststrecken: „Wir sind an einem Transfertag schon mal ohne Zwischenladen 420 km am Stück gefahren.“ Anfang Dezember wollen Zietlow und Brüner ihr Tourziel Sylt erreichen, nach mehr als 20.000 km und etwa 650 getesteten Ladestationen.