Der Mercedes-Benz eSprinter hat durch seinen 85 kW starken Antrieb die gleiche Leistung wie der Sprinter als Diesel. Foto: Mercedes Benz Mercedes-Benz eSprinter

Marktübersicht 2022: E-Transporter mit Schnellladefunktion

E-Mobilität ist im privaten Bereich schon lange keine Seltenheit mehr. Aufgrund einer vielfältigen Auswahl an E-Autos und der attraktiven Umweltprämie fällt der Umstieg auf den Stromer Privatpersonen besonders leicht. Im Gegensatz dazu haben es Logistikunternehmen und Zulieferer, aber auch Gewerbetreibende & Co. nicht ganz so einfach, passende E-Fahrzeuge für ihre Bedürfnisse zu finden. Mittlerweile ziehen jedoch etablierte Automobilmarken nach und bieten diverse elektrische Transporter und Nutzfahrzeuge. Wir haben uns diese für Sie genauer angeschaut.

Ein Gastbeitrag von Alexander Sohl, Geschäftsführer von me energy, im aktuellen eMove360° Magazin (Download-PDF)

Elektro-Transporter geben Unternehmen neue Möglichkeiten

Durch verschärfte CO2-Vorgaben, Kundenanforderungen, mögliche Einfahrverbote für Verbrenner und Lieferwagen sowie eigene Ziele, klimaneutral zu arbeiten, müssen langfristig auch Unternehmen auf Klimatransformation setzen. Für die Automobilindustrie steht fest, dass die Nachfrage nach E-Transportern und anderen elektrischen Lieferwagen gerade erst am Anfang steht und daher auch zukünftig steigen wird. Vorausschauende Logistiker, klein- und mittelständische Unternehmen entscheiden sich schon heute für elektrische Antriebsarten im Fuhrpark und gestalten Lieferketten CO2-neutral.

Eine Vielzahl an Modellen – worauf Sie achten sollten

Viele Hersteller bieten nun ihre Modelle auch in einer elektrischen Version an. Ein besonders wichtiges Kriterium für die Fahrzeugwahl ist die Reichweite. Zahlreiche ältere Elektromodelle haben nur eine geringe Batteriekapazität und somit geringe Reichweite. In Fahrzeuge mit hohen Reichweiten sind dafür große und schwere Batterien verbaut, somit ist die Zuladung hier oft geringer. Ein weiterer Faktor ist das Ladevolumen, das oftmals noch geringer ist als bei vergleichbaren Verbrennern. Daher muss das Fahrzeug bestens auf die Anforderungen im Fuhrpark abgestimmt sein.

Mercedes-Benz: eSprinter

Seit 2020 ist der Mercedes-Benz eSprinter auf dem Markt. Durch seinen 85 kW starken Antrieb hat die Elektro-Version die gleiche Leistung wie der Sprinter als Diesel. Auch wenn der Motor laut Hersteller mehr Leistung haben könnte, liegt der Fokus hier eher auf Reichweite und Effizienz. Zwei Batterieversionen (entweder 3 oder 4 Akkumodule) ermöglichen eine Reichweite von 115 km oder 158 km. Entsprechend verringert sich durch das Mehrgewicht der Akkus die zulässige Nutzlast von 1.045 kg auf 891 kg. Alternativ bietet Mercedes auch den eVito, einen kleineren Kastenwagen, an. Aufgrund der Batteriekapazität von 60 kWh kann der eVito bis zu 285 Kilometer fahren. In rund 45 Minuten ist die Batterie zu 80 % geladen. Aktuell sprechen vor allem günstige Leasingkonditionen für den eSprinter.

VW Transporter: Elektro-Kastenwagen als Nutzfahrzeug

Der e-Crafter ist das elektrische Nutzfahrzeug aus dem Hause VW. Der Laderaum von über 10 m³ und der Ladegeschwindigkeit an Schnellladestationen mit 40 kW innerhalb von 45 Minuten bis zu 80 Prozent zu laden, machen ihn besonders für Zulieferer oder Paketdienstleister interessant. Hier findet der e-Crafter bereits bei vielen großen Unternehmen wie DHL oder GLS Einsatz. Eine Motorleistung von 100 kW ermöglicht eine Höchstgeschwindigkeit von 90 km/h – also sind nicht nur innerstädtischer Verkehr, sondern auch Überlandfahrten kein Problem. Im Laufe des Jahres 2022 wird eine neue Version des elektrischen Kastenwagens auf den Markt kommen. Aktuell finden Sie jedoch über VW direkt oder bekannte Autoportale im Internet passende VW e-Crafter als Gebrauchtwagen. Neben den klassischen Modellen unter der Marke VW sind ebenfalls Versionen von ABT erhältlich. ABT rüstet die Modelle Caddy und den Bus/ Transporter mit einem elektrischen Antrieb aus.

Nissan Elektro-Transporter

Der 80 kW starke Antrieb des Nissan Leaf wurde kurzerhand im Kleintransporter verbaut. Das Fahrzeug kann über drei verschiedene Wege aufgeladen werden: An der Haushaltssteckdose in ca. 10 Stunden, an der Wallbox in ca. 4 Stunden und an DC-Schnellladepunkten werden die 80 Prozent bereits in 30 Minuten erreicht. Als Zweisitzer ist der Kleintransporter ein idealer elektrischer Firmenwagen für Lieferanten und Handwerker.

Peugeot mit einer Vielzahl an E-Transportern

Der Peugeot E-Boxer ist mit zwei Batteriepaketen erhältlich, entweder eine Batterie mit einer Kapazität von 37 kWh oder eine mit 70 kWh. Die maximale Reichweite liegt bei 247 Kilometer bzw. 116 Kilometer mit der kleineren Batterie. In diesem Jahr steigt Kapazität der größeren dank eines Upgrades um 5 kWh an, die Reichweite erhöht sich so um rund 25 Kilometer. Etwas kleiner ist der Transporter e-Partner von Peugeot. Auf den Laderaum kann über die Hecktüren oder beidseitigen Schiebetüren problemlos von überall zugegriffen werden, was ihn auch für berufliche Fahrten in der Stadt qualifiziert. Bei einer maximalen Ladeleistung von 100 kWh ist der E-Transporter an Schnellladestationen in 30 Minuten zu 80 Prozent voll. Zusätzlich hat Peugeot noch den e-Expert Kombi und den Partner Electric im Angebot.

Ausführliche Marktübersicht aktueller Elektro-Transporter: Welcher E-Transporter für welches Vorhaben am besten geeignet ist, kann nicht pauschal gesagt werden. Schließlich kommt es neben der begehrten Schnellladefunktion auch auf Anschaffungskosten, Reichweite, Ladevolumen sowie Fahrprofil und Vorlieben an. Eine vollständige Marktübersicht bietet me energy zum Download an. Noch ein Hinweis, dass allgemein bei Elektrofahrzeugen mit einer etwa 25 Prozent geringeren Reichweite im Realbetrieb gerechnet werden muss. Bei geringen Außentemperaturen kann die Abweichung sogar noch höher sein.

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27.09.2022   |  

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