Münster: Elektrobusse beginnen dauerhaften Einsatz auf Linie 14

Immer mehr Fahrten über den Prinzipalmarkt und entlang des Aasees machen die Elektrobusse der Stadtwerke Münster.

Seit einem Jahr erproben die Stadtwerke ihre fünf E-Busse mit guten Resultaten. Dafür wurden sie bisher vor allem auf Verstärkerlinien sowie als Einsatzfahrzeuge genutzt und anschließend auf dem Betriebshof aufgeladen. „Ein Ergebnis unserer Tests: in Sachen Zuverlässigkeit stehen die Elektrobusse herkömmlichen Bussen in nichts nach“, so Dr. Dirk Wernicke, technischer Geschäftsführer der Stadtwerke Münster.

Aufbau der Ladeinfrastruktur erfolgreich abgeschlossen

Für ganztägige Einsätze, wie sie nun auf der Elektrobuslinie 14 beginnen, sind sie allerdings auf die Ladestationen an den Endhaltestellen angewiesen. Diese wurden in zwei Forschungsprojekten speziell für den Einsatz in Münster entwickelt. Statt dem ursprünglich seitlich andockenden Stecker sind die Stadtwerke dabei nun auf einen Dachstromabnehmer umgestiegen. „Bus und Ladestation bilden eine Einheit. Nur wenn beides die gleiche Zuverlässigkeit erreicht wie herkömmliche Busse, können wir die Technik im Fahrgasteinsatz nutzen. Dies ist nun der Fall“, so Dr. Dirk Wernicke. Für den Umstieg wurden lediglich die Verbindungselemente zwischen Schnellladestation und Bus gewechselt, das neue System wird in unter anderem in Dresden bereits erfolgreich eingesetzt. So können die Stadtwerke Münster den Einsatz ihrer fünf E-Busse nun sukzessive ausweiten und die 14 zur Elektrobuslinie machen.

Ihre Flotte von E-Bussen bauen die Stadtwerke schon im kommenden Jahr weiter aus. Zwei neue Busse werden mit Wasserstofftank und Brennstoffzelle ausgerüstet und benötigen so keine Ladung am Stromnetz. Daher können sie flexibel auf allen, auch längeren Linien eingesetzt werden.

Elektrobusse bei Fahrgästen sehr beliebt

Mit ihren schon vorhandenen E-Bussen schaffen die Stadtwerke eine Elektrobuslinie, die besonders touristisch geprägt ist, erklärt Dr. Henning Müller-Tengelmann, kaufmännischer Geschäftsführer der Stadtwerke: „Sie verbindet Hauptbahnhof und Prinzipalmarkt mit der ‚grünen Lunge Münsters‘, dem Aasee. An der Endhaltestelle liegen mit Allwetterzoo, LWL-Naturkundemuseum und Mühlenhof zudem gleich drei wichtige Ziele für Einwohner und Besucher der Stadt.“

So kommen viele Fahrgäste, Münsteraner wie Besucher der Stadt, in den Genuss, den elektromobilen ÖPNV zu erfahren – für die Akzeptanz der neuen, umweltschonenden Antriebstechnologie ist das ein wichtiger Punkt. Denn schon auf den bisherigen Fahrten im ganzen Stadtgebiet haben Fahrgäste die Vorzüge der Elektrobusse kennen und schätzen gelernt: Da kein Motorengeräusch vorhanden ist, ist es in den Bussen deutlich leiser. Zudem beschleunigen die Radnabenmotoren die Fahrzeuge sanft und gleichmäßig. Schaltruckler, wie sie bei den Automatikgetrieben der Dieselbusse vorkommen können, fallen weg.

Als Energieversorger achten die Stadtwerke besonders darauf, mit welchem Strom die Busse geladen werden: „Wir verwenden für die Ladung der Batterien ausschließlich unseren Ökostrom Münster:natürlich. So sind die Busse völlig ohne Schadstoffausstoß unterwegs“, sagt Dr. Henning Müller-Tengelmann.

Kombiticket mit Elektroboot Solaaris

Auf dem Aasee ist auch das Elektroboot Solaaris unterwegs, ebenfalls unterstützt von den Stadtwerken Münster. Eigner Peter Overschmidt von der gleichnamigen Segelschule: „Die Solaaris fährt dank 28 Solarmodulen auf dem Dach mit der Kraft der Sonne über den Aasee. Auch sie hat ein Dieselboot ersetzt und trägt dazu bei, den Aasee noch ein Stückchen grüner zu machen.“

Am Allwetterzoo treffen sich Solarboot und Elektrobus: Beide haben dort ihre Endhaltestelle. Für Fahrgäste ist diese Verknüpfung besonders komfortabel, denn das Ticket für die Solaaris gilt auch als Tagesticket für die Busse in Münster. Erhältlich ist es nicht nur an Bord der Solaaris, sondern im Vorverkauf auch im Stadtwerke CityShop an der Salzstraße, bei mobilé am Hauptbahnhof sowie im Stadtwerke-Kundencenter am Hafen.

Hintergrund Förderung

Gefördert wird das Elektrobus-Projekt in Münster sowohl im Forschungsprojekt „Schnellladesysteme für Elektrobusse im ÖPNV“ (SEB) durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung als auch im Projekt „Zero Emission Urban Bus System“ (dt: „innerstädtisches Nullemissions-Bussystem“) von der Europäischen Union.

www.stadtwerke-muenster.de

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