Neues digitales Testfeld Stadtverkehr für Berlin

In Berlin entsteht ein digitales Testfeld für automatisiertes und vernetztes Fahren.

Entlang der Straße des 17. Juni zwischen Ernst-Reuter-Platz und Brandenburger Tor wird es im Rahmen des neuen Forschungsvorhabens „Digital vernetzte Protokollstrecke“, kurz DIGINET-PS realisiert. Sensoren stellen dabei riesige anonymisierte Datenmengen bereit, aus denen durch intelligente Verfahren wichtige Informationen gewonnen werden können.

Das Projekt wird vom DAI-Labor der TU Berlin geleitet. Die Berliner Agentur für Elektromobilität eMO wird für die Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit sorgen. Das Bundesministerium für Verkehr und Digitale Infrastruktur fördert es über 27 Monate innerhalb der „Strategie automatisiertes und vernetztes Fahren“ der Bundesregierung.

Im Zentrum von DIGINET-PS stehen Zukunftstechnologien, die die Verkehrsflüsse verbessern, die Umwelt schonen und zu neuer Wertschöpfung führen sollen. Um diese innovativen Lösungen realitätsnah entwickeln, testen und bewerten zu können, ist ein offener Rahmen notwendig, der die Herausforderungen der heutigen Gesellschaft widerspiegelt und aktuelle Problemstellungen einbezieht. So werden beispielsweise Szenarien wie autonome Shuttle- und Konvoi-Fahrten sowie diverse Fahrassistenzfunktionen umgesetzt.

Die Teststrecke bezieht neben dem Verlauf der Straße des 17. Juni auch die nördlich angrenzenden Nebenstraßen mit ein und hält somit einige anspruchsvolle Herausforderungen für vernetzte Fahrzeuge und digitale Infrastruktur bereit. Dazu gehören neben einer für den städtischen Raum charakteristischen Verkehrsführung und typischen Parksituationen auch die Berücksichtigung von Denkmalschutz, Umweltschutz und Stadtgestaltung.

Die Wirkung von DIGINET-PS ist durch die Etablierung eines offenen Systems nicht auf die konkreten Ziele des Vorhabens begrenzt, sondern bindet verschiedene Akteure aus Forschung, Politik, Industrie und Gesellschaft mit ein. Beispielsweise soll die Strecke in Zukunft als Testumgebung für Akteure der Automobilindustrie und für Technologieunternehmen, die in diesem Bereich wachsen wollen, nutzbar sein.

Gernot Lobenberg, Leiter der eMO begrüßt die Entscheidung für die Förderung des Projekts: „Wir brauchen offene Räume, in denen innovative Technologien auf ihre Alltagstauglichkeit und ihre Akzeptanz in der Bevölkerung getestet werden können. Auch wenn technisch viel machbar ist, müssen auch die Kritiker abgeholt werden. Wir wollen zeigen, welche Chancen in der vernetzten, automatisierten und natürlich elektrischen Mobilität liegen. Mit DIGINET-PS und der Unterstützung durch das BMVI werden wir diesem Ziel in den kommenden zweieinhalb Jahren ein ganzes Stück näherkommen.“

Neben der TU Berlin und der eMO sind Fraunhofer FOKUS, T-Systems International sowie zahlreiche weitere Umsetzungspartner wie Cisco, TÜV Nord und die BVG beteiligt. Unterstützt wird das Projekt gezielt durch die Berliner Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz.

www.emo-berlin.de

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