Schaeffler erforscht neuartige Lenksysteme für E-Mobilität

Für den Automobil- und Industriezulieferer Schaeffler ist die E-Mobilität einer der wichtigsten Innovationstreiber der Zukunft. Vor diesem Hintergrund der zunehmenden Elektrifizierung und Automatisierung von Fahrzeugen hat Schaeffler gemeinsam mit mehreren Projektpartnern Konzepte und Prototypen für neue Lenksysteme für den urbanen Einsatz entwickelt.

Nach drei Jahren Laufzeit steht das mit 1,9 Millionen Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Verbundprojekt mit dem Namen „OmniSteer“ vor einem erfolgreichen Abschluss.

Omni steht dabei für orthogonale und mehrdirektionale Fahrmanöver sowie nichtlineare Lenkvorgänge. Dahinter verbirgt sich Folgendes: In Kombination mit dem Antriebsmodul „Schaeffler Intelligent Corner Module“ und den neuartigen Radaufhängungen, die größere Lenkeinschläge erlauben, wurden funktional sichere mechatronische Längs- und Querführungssysteme (Abstands- und Spurassistenten) entwickelt, die künftig eine höhere Manövrierfähigkeit von Fahrzeugen ermöglichen. „Für uns ist OmniSteer ein sehr wertvolles Projekt, aus dem wir viel Wissen generiert haben, das wir im Rahmen der weiteren Produktentwicklung für automatisiertes Fahren nutzen werden“, sagt Prof. Dr.-Ing. Tim Hosenfeldt, Leiter Innovation und Zentrale Technologie bei Schaeffler.

Elektrischer Radnabenantrieb als Basis

Schaeffler bietet mit seinem elektrischen Radnabenantrieb E-Wheel Drive eine optimale Lösung für die Mobilität von morgen. „Voraussetzung für OmniSteer sind zunächst die Elektrifizierung des Antriebsstrangs und in einem nächsten Schritt die damit verbundene Integration der Antriebe in die Räder gewesen“, erläutert Projektleiter Dr. Paul Haiduk. Der äußerst kompakte Antrieb ermöglicht ganz neue Anwendungsgebiete in der urbanen Mobilität.

Stichwort Parken: „Der große Vorteil eines Radlenkwinkels von plus/minus 90 Grad und einzeln steuerbarer Räder ist der mögliche Übergang von bspw. einer Geradeausfahrt in ein seitliches Einparkmanöver ohne Zwischenstopp“, so Haiduk. Situativ kann zwischen Vorderrad-, Hinterrad- und Allradlenkung gewechselt werden. Auch ein Wenden auf der Stelle ist möglich.

Mit 1,9 Millionen Euro vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert, wurde OmniSteer die vergangenen drei Jahre innerhalb der Forschungskooperation SHARE (Schaeffler Hub for Automotive Research in E-Mobility) am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) vorangetrieben. Ein Konsortium aus mehreren Teilnehmern arbeitete an dem Projekt. Dazu gehören neben Schaeffler die Unternehmen Paravan GmbH (Weltmarktführer für innovative Fahrzeugumbauten für Menschen mit Behinderungen) und Hella Aglaia Mobile Vision GmbH (führend in der Entwicklung von intelligenten visuellen Sensorsystemen) sowie das Forschungszentrum Informatik (FZI) und das Institut für Fahrzeugsystemtechnik (FAST) am KIT.

www.schaeffler.de

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02.04.2019   |  

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