Sensoren zeigen freie Stellplätze

Das Elektroauto braucht eine Aufladung, aber ist an der nächsten Ladesäule auch der notwendige Parkplatz frei? Das CarSharing-Auto muss zurückgegeben werden – doch gibt es einen freien Platz an der Mobilitätsstation? Diese Fragen sollen Nutzer künftig schon online klären können, bevor sie die Station erreichen und vor Ort suchen müssen.

Die Stadtwerke München (SWM), die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) und das Münchner Startup ParkHere GmbH realisieren gemeinsam einen wichtigen Schritt auf dem Weg zu smarter städtischer Infrastruktur: Elektronische Parksensoren zeigen an der Mobilitätsstation Münchner Freiheit nahezu in Echtzeit freie CarSharing-Stellplätze, darunter Lade-Parkplätze für Elektroautos, an. Die intelligente Technik dafür liefert ParkHere. Das im Jahr 2015 gegründete Startup ist eine Ausgründung der Technischen Universität München (TUM) und wurde von Anfang an durch das Innovations- und Gründerzentrum UnternehmerTUM unterstützt.

Energieautarke Drucksensoren

Das umweltfreundliche System basiert auf energieautarken Drucksensoren, welche im Asphalt installiert werden. Es handelt sich um die ersten energieautarken Sensoren für Parkraumanagement, die weder Batterien noch einen Stromanschluss benötigen. Mit diesem Pilotprojekt wollen SWM/MVG und ParkHere gemeinsam unter Realbedingungen lernen und die smarte Infrastruktur für E-Mobilität weiterentwickeln. Im Rahmen des Pilotprojekts lässt sich der Belegungsstatus der sechs CarSharing-Parkplätze an der Münchner Freiheit zunächst nur auf MVG multimobil unter https://carsharing.mvg-mobil.de ablesen. Künftig wird dies jedoch auch in der App MVG more der Fall sein. Dort können Nutzer dann neben dem Belegungsstatus der Elektro-Ladesäule auch den Belegungsstatus des zugehörigen Parkplatzes erkennen. SWM/MVG und ParkHere wollen so dazu beitragen, die Elektromobilität in München attraktiv zu gestalten: Denn mit der vereinfachten und zielgenauen Suche nach freien Ladestationen steigt auch der Anreiz, Elektroautos zu nutzen. Die Datenübertragung erfolgt via Mobilfunk.

Weitere praktische Anwendungsfälle sind denkbar: CarSharing-Anbieter könnten ihren Nutzern etwa freie Parkplätze an der Mobilitätsstation via Bordcomputer anbieten und so die Verfügbarkeit von Fahrzeugen an der Station für nächste Kunden erhöhen. Solche Szenarien werden auch im Forschungsprojekt City2Share auf Basis von radargestützter Sensorik in der Ludwigs-/Isarvorstadt untersucht.

Felix Harteneck, CEO von ParkHere, erläutert: „Die ParkHere Sensoren sind eine für mindestens 25 Jahre wartungsfreie und zuverlässige Lösung, um auch bereits angelegte Parkflächen mit intelligenten und kosteneffizienten Sensoren einfach und schnell nachzurüsten. Sie ermöglichen eine genaue Fahrzeugerkennung auf öffentlichen und halböffentlichen Parkflächen. Die Sensortechnik ist umweltfreundlich und nachhaltig: Der Sensor nutzt das ‚Energy Harvesting‘-Prinzip und generiert seine benötigte Energie durch das Gewicht der überfahrenden Autos beim Ein- oder Ausparken. Es wird weder eine externe Stromversorgung noch werden wartungsintensive Batterien benötigt.“

Ingo Wortmann, MVG-Chef und SWM Geschäftsführer Verkehr: „Wir bauen die MVG zu Münchens Mobilitätsdienstleister aus und stellen damit die Weichen für den richtigen Verkehrsmix der Zukunft. Die Zielrichtung ist dabei klar: Alles, was grün und platzeffizient ist, muss Vorfahrt haben! Wir reichern den klassischen ÖPNV daher um neue Angebote für die individuelle Mobilität an, etwa durch den Ausbau von MVG Rad und unsere Kooperationen mit CarSharing-Anbietern. Seit 2016 kooperieren wir auch eng mit Startups, um neue Produkte gemeinsam weiterzuentwickeln und unsere eigenen Ideen mit den Produkten von Partnern zu optimieren. Die Technologie von ParkHere ist dabei ein besonders interessantes Beispiel, um die Belegung von Parkplätzen zu messen. Im Rahmen unseres Pilotprojektes testen wird neben der Funktionalität vor allem auch die Dauerfestigkeit und die Leistungsfähigkeit. Darüber hinaus werden wir künftig auch andere Sensoren erproben, um bei steigendem Verkehrsaufkommen gute Informationen über die Verkehrslage und unsere Angebote anbieten zu können.“

www.park-here.eu

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14.07.2017   |  

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