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Vegan, artgerecht, wild: Außergewöhnliche Kochkurse im Urlaub

Feinschmecker machen gerne Ferien an Orten, an denen sie auch fein essen können. Wenn man den Kochprofis dort bei der Arbeit über die Schultern schauen darf, steigt die Urlaubsfreude noch. Sechs Tipps zum Kochen lernen vom Allgäu bis ins Tessin

Von Sabine Metzger

Liebe geht durch den Magen, so sagt man. Vielleicht ist das der Grund dafür, dass das Interesse an gutem Essen und an dessen Zubereitung immer mehr steigt. Natürlich könnte man gemütlich auf dem Sofa eine der zahlreichen Kochsendungen im Fernsehen ansehen, um seine eigenen Künste zu verbessern oder sich bei einem Kochkurs in der heimischen Volkshochschule anmelden. Mehr Spaß macht es aber, das Kocherlebnis mit ein paar Tagen Urlaub zu verbinden. Die Bandbreite ist groß und reicht vom Kräuterkochkurs für Männer im Allgäu über artgerechte Küchentipps in Niederbayern, dem wilden Knödelkurs in Südtirol bis zur mehrtägigen Genuss-Wanderwoche im Tessin.

Allgäu: Männerrunde im Wildkräutergarten

Von wegen Männer fühlen sich nur mit einem ansehnlichen Stück Fleisch in der Grillzange wohl! Hobbyköche wollen auch wissen, welche Kräuter das Menü erst zum echten Geschmackserlebnis erheben. Und das zeigt ihnen die Wildkräuterführerin Sieglinde Walser-Weber in ihrem Kochkurs für Blütenküche und Wildkräuter nur für Männer. Die Idee dazu kam der Allgäuerin, als immer mehr Männer einen solchen Kochkurs belegen wollten. Die gemeinsam gesammelten Kräuter und Blüten verarbeiten sie zu farbenfrohen Salaten und lernen in einer reinen Männerrunde mehr über die Wirkstoffe der Pflanzen. Am Ende entsteht ein mehrgängiges Menü inklusive Kräuter-Bowle. Bleibt nur noch, sein Haupt im Seminarhof Sonnentor in Bad Wurzach zu betten und davon zu träumen, wie man beim nächsten Grillabend bei den weiblichen Gästen Eindruck schindet.

Niederbayern: Offline schmausen

Fernab von Hektik, Stau und Stress, selbst das Wlan hat auf dem Hofgut Hafnerleiten in Bad Birnbach Pause. Dafür bleibt viel Zeit für die schönen Dinge des Lebens: Die Natur zu bestaunen, Ruhe zu genießen und selbst den Kochlöffel zu schwingen. Die Anleitung dazu kommt von Erwin Rückerl, der bereits 1999 die “Erste Kochschule Niederbayerns” gründete und seither seine Kochschüler mit der Devise begeistert: Riechen, Schmecken, Selbermachen. Je nach Thema lernen die Hobbyköche nicht nur, welche Nudeln zu welcher Soße passen und wie Fisch am einfachsten filetiert wird, sondern erfahren auch alles über das perfekte Abschmecken, die verschiedenen Garmethoden und den passenden Wein. Beliebt sind auch die Grill- und Baristakurse. Rückerls Frau ist die Seele der verschiedenen Themenhäuschen, die je nach Lage Baum-, Boots-, Wasser-, Wald, Garten- oder Wiesenhaus heißen und die idealen Rückzugsorte für verliebte Paare sind.

 

Südtirol: Vegan für Genießer

Vegane Ernährung ist zweifellos ein Trend. Wer lernen möchte, ohne tierische Produkte auszukommen und trotzdem schmackhaft zu essen, der ist bei den veganen Kochtagen im Alpiana Resort in Lana bei Meran genau richtig. Den idealen Rahmen dafür bildet das hauseigene Restaurant Alpianum, das erste vegan-vegetarische Gourmetrestaurant der Region. Bei einem Kochkurs mit Chefkoch Arnold Nussbaumer lernen die Hobbyköche alles über die verwendeten Produkte aus der Umgebung und bereiten verschiedene Gerichte zu. Zum Nachkochen zuhause gibt es für jeden Teilnehmer das Kochbuch “Vegan mit Plan” mit Rezepten des Küchenchefs und Tipps vom Ernährungsexperten.

Südtirol: Wilde Knödel

In Südtirol haben Knödel eine lange Tradition. Beim Knödelkochkurs mit Priska Weger auf dem Oberhaslerhof in Schenna spielen aber ganz “wilde” Zutaten aus dem Kräutergarten die Hauptrolle. Die Kräuterfachfrau weiß alles über Heilpflanzen und gibt bereitwillig Auskunft darüber, welches Kraut gegen welche Krankheit gewachsen ist. Jeden Mittwoch geht es beim Knödelmachen um die schmackhaftesten Begleiter in der Küche. Wer in einer der Ferienwohnungen im neuen Hosler Garni auf dem Oberhaslerhof bei Meran übernachtet, der erfährt zusätzlich noch Spannendes über längst vergessene Gemüsesorten, die Weger anbaut und mit ihren Gemüseraritäten, Kräutern und Wildkräutern die Restaurants der Region beliefert.

Salzburger Land: Beim Spitzenkoch

Kochen, plaudern, inspirieren lassen, Praktisches lernen und das auch noch vom hochdekorierten Kochexperten – davon träumen leidenschaftliche Köche und Genießer. Solch ein Spitzenkoch ist Andreas Döllerer in Golling südlich von Salzburg, der mit seinem Restaurant bereits zum dritten Mal an die Spitze der besten Restaurants in Österreich gesetzt wurde. Einmal monatlich gibt es besondere Kochabende: Mal dreht sich alles um Hausmannskost, mal um Risotto & Pasta, mal ums heimische Wildbret. Übrigens: Nicht nur das Kochen kann man hier “im Schlaf” lernen, die Döllerers bieten in ihrer Enoteca außerdem die “Weinwerkstatt”, in der man mit Master-Sommelier Alex Koblinger die Welt des Weines kennenlernen kann. Danach locken die kuscheligen Kissen des Döllerer Genießerhotels mit Blick auf die geschichtsträchtige Burg.

Tessin: Wandern, kochen und tafeln

Meret Bissegger ist eine große Liebhaberin der Cucina naturale, der natürlichen Küche. Seit vielen Jahren widmet sie sich dem Kochen mit biologischen, natürlichen und vollwertigen Zutaten. Aus 14 Jahren als Gastgeberin und Köchin hat sie einen reichen Erfahrungsschatz mit in ihre Casa Merogusto im Tessin mitgenommen. Von dem kleinen Bilderbuchort Malvaglia aus nimmt Bissegger ihre Gäste mit auf eine kulinarische Entdeckungsreise und bringt ihnen auf kleinen Wanderungen ein Stück Tessiner Natur mit ihren Delikatessen näher. Höhepunkt ist das gemeinsame Kochen und der Austausch über eigene Erfahrungen an der sogenannten Tavolata, einem geselligen Essen am langen Tisch. Das sind die Momente, in denen man die ganze Welt umarmen möchte. Liebe geht eben durch den Magen.

Weitere Informationen:

Männerkochkurs Allgäu: Kochkurse und Wildkräuterführungen mit Sieglinde Walser-Weber buchbar (www.kraeutertopia.de; www.bad-wurzach.de); Übernachtungsmöglichkeiten gibt es in Bad Wurzach (www.alpenwellness.de) sowie direkt beim Kräutergarten im Seminarhof Sonnentor Allgäu, Zum Greut 3, 88410 Bad Wurzach, Tel. 07527/954777, www.sonnentor-seminarhaus.de; Übernachtung im Doppelzimmer ab 70 Euro pro Person, im Einzelzimmer 73 Euro

Kochkurse mit Erwin Rückerl im Hofgut Hafnerleiten, Niederbayern: Brunndobl 16, 84364 Bad Birnbach, Tel. 08563/91511, www.hofgut.info. Die Übernachtung in einem der zehn Themenhäuser für je zwei Personen kostet ab 165 Euro pro Person, ein vierstündiger Kochkurs ist ab 120 Euro, ein Grillkurs ab 130 Euro und ein Baristakurs ab 178 Euro pro Person buchbar

Vegan für Genießer in Südtirol: Hotel Alpiana, Propst Wieser Weg 30, 39011 Völlan/Lana bei Meran, Italien, Tel. 0039/0473/568143, www.alpiana.com. Übernachtung mit Gourmetpension ab 154 Euro pro Person im Doppelzimmer.

Knödelkurs in Schenna: Hosler am Garni Oberhaslerhof, Alte Str. 8, 39017 Schenna, Italien, Tel. 0039/0340/7782981, www.hosler.com, www.roterhahn.it, Preis: ab 106 Euro (Opening-Preis) für zwei Personen in der Ferienwohnung, Kochkurse, Knödelkochkurs: jeden Mittwoch ab 15 Uhr, Anmeldung beim Tourismusverein Schenna, Erzh. Johann-Platz 1d, 39017 Schenna, Tel. 0039/0473/945669, www.schenna.com;

Kochen mit Spitzenkoch Andreas Döllerer: Markt 56, 5440 Golling, Österreich, Tel. 0043/6244/42-20, www.doellerer.at, „Kochen und Genießen beim Döllerer“ mit einer Übernachtung im Genießerstudio, Frühstück, sechs- bis siebenstündiger Kochkurs inklusive mehrgängiges Menü, Rezeptnachweis, Weinbegleitung sowie Kochbuch “Cuisine Alpine”kostet 520 Euro pro Person

Wildpflanzenküche im Tessin mit Meret Bissegger: Casa Merogusto, 6713 Malvaglia, Schweiz, Tel. 0041/91/8701300, www.meretbissegger.ch, Dreitageskurs in Feld und Küche kostet 500 SFR.

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29.09.2020   |  

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