Ahmad Moslemifar, NIO Senior Exterior Designer, mit dem NIO ET/. Foto: NIO

eMove360° Stippvisite: Mit NIO Senior Exterior Designer Ahmad Moslemifar beim ET7

Auf seiner Reise von China nach Norwegen machte der NIO ET7 im September Zwischenstopp in den Design-Studios in Ingolstadt-Gaimersheim. eMove360° Chefredakteurin Sabine Metzger sprach mit Ahmad Moslemifar für die aktuelle Ausgabe des eMove360° Magazins über sein „Baby“. Als Senior Exterior Designer im NIO-Studio München hat er den ET7 von der ersten Strichsetzung auf Papier bis zur Präsentation Anfang des Jahres begleitet. Entstanden ist eine erstklassige Limousine mit vielen Wohlfühlelementen, technischen Raffinessen und hochwertigen Materialien. Sowohl das Exterieur als auch das Interieur überzeugen durch sein minimalistisches, reduziertes Design. Nicht umsonst erhielt der ET7 den Red Dot Product Design Award 2021.  Lesen Sie weiter in der aktuellen Ausgabe des eMove360° Magazins ab Seite 18 oder hier:

VISION: CONCEPT-CAR EVE
Ahmad Moslemifar führt mich zunächst zum Concept Car EVE aus dem Jahr 2017, das als Ausgangspunkt für den Designprozess des ET7 diente. Mit seinem futuristischen Look scheint es einem Science-Fiction-Film entsprungen zu sein, designt für die autonome Mobilität der Zukunft. Herrlich! Ich lasse mich in die weichen Polster fallen. Klassische Sitze gibt es nämlich nicht, dafür kuschelige Sitzecken. „Wie im Wohnzimmer“, entfährt es mir. Ahmad lächelt begeistert: „Ja, genau das war unsere Intention. EVE ist konzipiert als Lounge auf vier Rädern. Ein autonomes Fahrzeug der Zukunft. Ein Wohlfühlort, in dem man arbeiten, Meetings abhalten und Zeit mit der Familie verbringen möchte.

Sabine Metzger mit dem NIO EVE

NIO-DNA: PURE, HUMAN, PROGRESSIVE, SOPHISTICATED
EVE ist mein Ding. Ich könnte ewig sitzen bleiben und mir vorstellen, wohin mich mein autonomes Raumschiff fliegen könnte. Doch eigentlich ist ja der ET7 der Protagonist des Vormittags. Welche Designgedanken vom EVE Concept-Car finden sich im ET7 wieder, möchte ich von Ahmad wissen? „Die Schlüsselbegriffe „pure, human, progressive, sophisticated“ sind fest in der NIO-DNA verankert und waren auch die Leitlinie für das gesamte Designteam des ET7“, erzählt Ahmad. Und die ist mehr als gelungen, denke ich, als ich das Äußere auf mich wirken lasse. Die Silhouette der 5,10 Meter langen Elektrolimousine ist sachlich, pur und progressiv. Die Schnauze erinnert an einen Hai. Nirgendwo lenkt blitzendes Chrom von schlichter Sachlichkeit ab. Die zweistrahligen LED-Scheinwerfer harmonieren mit dem Double-Dash-Tagfahrlicht und dem HeartbeatRücklicht. Je nach Situation stimmen sich die Lichter aufeinander ab. „Wir wollten beim Exterior-Design alle Konventionen brechen und einer neuen Ästhetik folgen, die geschaffen ist für die Sensorik des autonomen Fahrens“, beschreibt Ahmad.

NIO ET7. Foto: NIO

WOHLFÜHLATMOSPHÄRE
Ich bin neugierig auf die inneren Werte. Beim Einsteigen öffnet sich die Tür automatisch ein wenig, wenn man den Griff hält. Sobald man sitzt, schließt das System die Tür mit einem sanften Ziehen. Im Innenraum vereinen sich futuristische Technologie und modernes Design. Die schwebenden Displays, das zweifarbige Lenkrad im Zweispeichen-Design und die unsichtbaren intelligenten Lüftungsdüsen schaffen eine elegante Atmosphäre. Es fühlt sich nicht mehr wie im Auto an, eher wie in einem zweiten Wohnzimmer (siehe EVE). Warmes Licht, das man individuell nach seinen persönlichen Farbwünschen regulieren kann, sowie das großzügiges Panoramadach sorgen für Wohlfühlatmosphäre. Das Raumangebot ist mehr als großzügig – selbst für über 1,90 Meter große Fahrer und Mitfahrer. Diese enorme Beinfreiheit geht allerdings etwas auf Kosten des Kofferraumvolumens.

NACHHALTIG: NIOS ANTWORT AUF KUNSTSTOFF
NIO arbeitet mit dem nachhaltigen Material Karuun, einem nachwachsenden Rattan. Der ET7 ist das erste Serienfahrzeug, bei dem Karuun zum Einsatz kommt. „Es ist ein plastikfreies Material, das sich durch seine sehr edle Optik perfekt in Premiumfahrzeuge einfügt und sich sehr angenehm anfasst“, zeigt Ahmad begeistert anhand eines kleinen „Holzklötzchen“, das er an die verarbeitete Stelle an der Innentür hält.

KÜNSTLICHE INTELLIGENZ MIT AUGENAUFSCHLAG: NOMI
Der ET7 ist nicht nur ein komfortables, mobiles Zuhause, sondern auch ein durchaus intelligentes. Sein digitales Cockpit bietet Multi-ScreenInteraktion zwischen NOMI, der weltweit ersten künstlichen Intelligenz im Fahrzeug, und einem 12,8-Zoll-AMOLED-Mitteldisplay, dem digitalen 10,2-Zoll-HDR-Instrumentencluster, einer Multifunktionssteuerung für die Rücksitze mit HDRTouchscreen und einem verbesserten HUD. Außerdem ist der ET7 mit der Qualcomm Snapdragon Automotive Cockpit Plattform der dritten Generation ausgestattet und verfügt über besonders leistungsfähige, mobile Verbindungs- und Kommunikationsfunktionen – einschließlich 5G, V2X, Bluetooth 5.2, Wi-Fi 6 und UWB.

SICHERES MOBILES ZUHAUSE: NIO AUTONOMOUS DRIVING (NAD)
Die Zukunft der Mobilität ist nicht nur elektrisch und vernetzt, sondern auch autonom. NIO hat die komplette NAD-Kompetenz selbst entwickelt, erfahren wir von Ahmad: Wahrnehmungsalgorithmen, Lokalisierung, Steuerungsstrategie oder Plattformsoftware. NIO Autonomous Driving (NAD) wird nach und nach die Bereiche Schnellstraßen, Stadtgebiete, Parken und Batteriewechsel abdecken, um ein sicheres und entspanntes autonomes Fahren von A nach B zu ermöglichen. Ich denke wieder an meine kuschelige Sitzecke im EVE zurück.
„We want to celebrate technology“, erzählt Ahmad begeistert weiter. Er weist auf NIO Aquila Super Sensing hin, das über 33 leistungsstarke Sensoreinheiten verfügt. Darunter ein hochauflösendes LiDAR mit ultralanger Reichweite, elf hochauflösende 8MP-Kameras, ein verbessertes Fahrerüberwachungssystem, 5-Millimeterwellen- Radare, zwölf Ultraschallsensoren, redundante hochpräzise Lokalisierungseinheiten und V2X. „Der Hochleistungsrechner NIO Adam kann acht GB Daten pro Sekunde erzeugen“, schwärmt
Ahmad. Er verfügt über vier Nvidia Orin SoCs (System on Chip) mit einer Gesamtrechenleistung von 1016 TOPS (Tera Operations per Second), also über 1000 Billionen Rechenschritten pro Sekunde.

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15.11.2021   |  

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