AVL eröffnet AutBus Teststrecke in Neubäu am See. Foto: AVL

Autonomer Kleinbus für ÖPNV: AVL startet Probebetrieb in Roding

Im Oberpfälzischen Roding, genauer gesagt in Neubäu am See, startet der AVL “AutBus” ab sofort seinen Probebetrieb. Der elektrifizierte VW T6 soll seine Passagiere in Zukunft automatisiert von A nach B bringen. Der automatisierte Kleinbus wurde in enger Zusammenarbeit mit der Ostbayerischen Technischen Hochschule Amberg-Weiden entwickelt und vom bayerischen Wirtschaftsministerium gefördert. Noch wird ohne Passagiere getestet und auch ein Sicherheitsfahrer ist mit an Bord, der den Verkehr und das Verhalten des „AutBus“ im laufenden Betrieb überwacht. Der elektrifizierte, autonome Kleinbus soll jedoch schon nach erfolgreicher Erprobungsphase weiterentwickelt und schrittweise in den Regelbetrieb überführt werden. Dann bringt er seine Passagiere auf der Strecke zwischen Neubäuer Bahnhof und der Seepromenade an ihr Ziel. Dabei fährt er auf 1,3 Kilometern insgesamt fünf Haltestellen an und soll künftig eine nachhaltige Ergänzung zum Angebot des öffentlichen Nahverkehrs sowie des Individualverkehrs im ländlichen Raum darstellen.

Mit einer Geschwindigkeit von bis zu 60 km/h fügt sich der AVL „AutBus“ in den Straßenverkehr ein. Dabei verhält sich der elektrifizierte VW T6 wie ein bemanntes Fahrzeug, kann jedoch dank präziser Sensorikund autonomen Fahrfunktionen selbständig Hindernissen ausweichen und in alle Richtungen anfahren, abbiegen oder halten. Lenkrad und Pedale werden elektronisch, mit Hilfe eines Drive-By-Wire Systems der Firma SchaefflerByWire, gesteuert. Für den sicheren Betrieb sorgen Lidar- und radarbasierte Sensoren auf dem Fahrzeugdach sowie weitere Radarinstallationen in der Karosserie, die einen 360°-Rundumblick erlauben. So kann der „AutBus“ seine Umgebung optimal erfassen. Die Experten der Ostbayerischen Technischen Hochschule Amberg-Weidenlieferten als Entwicklungspartner die benötigte Infrastruktur-Sensorik. Zur Wahrnehmung der aktuellen Verkehrssituation und zur Orientierung dienen zudem Daten der Roadside-Units, also aus zusätzlichen Sensoren, dieentlang einer Straße oder eines Fußgängerweges angebracht sindund kritische Verkehrspunkte ausleuchten.

Auch der Ausbau des Streckennetzes beziehungsweise der Betrieb einer kleinen Flotte von ca. drei bis zehnFahrzeugen steht nach dem erfolgreichen Probebetrieb perspektivisch im Raum. Zudem wird es eine on-demand Rufbus-Funktion via App geben. Die Erweiterung des „AutBus“-Konzeptes auf Logistik-Anwendungen ist ebenfalls denkbar.

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18.07.2023   |  

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