Gastautor Bojan_Jukic von goUrban. Foto: goUrban

eMove360° Gastbeitrag: Die wachsende Bedeutung von Software im Bereich Shared Mobility

Es gibt Mobilitätstrends, wie Elektroautos oder autonomes Fahren, die regelmäßig öffentlich Schlagzeilen machen. Andere entwickeln sich eher im Hintergrund, könnten aber umso größere Auswirkungen auf die Zukunft der Mobilität haben – auch wenn sie ihre volle Wirkung erst in einigen Jahren entfalten werden. Der massive Einsatz von Software ist das beste Beispiel dafür. Bojan Jukić, Mitgründer und CTO von goUrban, in einem Gastbeitrag im aktuellen eMove360° Magazin.

Die Automobilindustrie erlebt massive Veränderungen. In wenigen Jahren wird Software der entscheidende Wettbewerbsfaktor für Hersteller und Zulieferer sein. Schon jetzt bildet z.B. das „Software-defined Vehicle” (SWdV) einen Trend ab, der deutlich macht, dass Software massiv das Kundenerlebnis und teils sogar die Spezifikation der Hardware vorantreiben wird. Das endet nicht mit der Möglichkeit, im eigenen Pkw attraktive Assistenzfunktionen nachträglich dazuzubuchen oder KI-Algorithmen ins Fahrzeug zu integrieren, sondern ermöglicht neue Geschäftsmodelle und Anwendungsfälle – nicht zuletzt für Shared-Mobility-Anbieter. Beispielsweise ermöglicht es, dass Sitze und Spiegel automatisch beim Einsteigen in das Fahrzeug an das Profil des Nutzers angepasst werden. Die Möglichkeiten, allgemeinen Zugang zu Mobilität zu schaffen, werden dadurch deutlich vielfältiger, als den bloßen Besitz eines eigenen Automobils weiterhin attraktiv zu gestalten. Unter diesen Vorzeichen werden Mobilitätsanbieter weltweit zunehmend auf einen ganzheitlichen, datengesteuerten Ansatz für das gemeinsame Mobilitätsmanagement angewiesen sein.

Investitionen in Software steigen

Bereits in den letzten Jahren wurde deutlich, dass Automobilhersteller und ihre Zulieferer zunehmend stark in Software investieren. Einer Analyse von McKinsey zufolge, wird der weltweite Markt für Automobil-Software und -elektronik bis 2030 voraussichtlich 462 Milliarden US-Dollar erreichen. Dies entspricht einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate (CAGR) von 5,5 Prozent zwischen 2019 und 2030. Im Gegensatz dazu wird für den gesamten Automobilmarkt für PKW und leichte Nutzfahrzeuge im gleichen Zeitraum lediglich eine jährliche Wachstumsrate von 1 Prozent prognostiziert. Gründe für diese Divergenz, die einen bedeutenden Wandel in der Zukunft der Mobilität widerspiegelt, sind unter anderem die Ausweitung städtischer Zugangsbeschränkungen z.B. in Form von Umweltzonen und die zunehmende Etablierung von Mobilitätsangeboten wie Carsharing und Micromobility. Letztere tragen dazu bei, den privaten Fahrzeugbesitz zu reduzieren, indem sie Mobilität zur Dienstleistung machen (Mobility-as-a-Service).

Regulatorischer Druck und angespannte Marktsituation

Trotz dieser vielversprechenden Aussichten stehen Shared-Mobility-Anbieter derzeit vor großen Herausforderungen: Das Gefühl der Unsicherheit auf dem Markt nimmt aufgrund globaler Konflikte, einer post-pandemischen Welt und der Wirtschaftskrise zu. So wird die finanzielle Situation für Betreiber von Shared-Mobility-Angeboten zunehmend schwieriger, die Zeiten des scheinbar unbegrenzten Wachstums sind endgültig vorbei. Zudem kämpfen die politischen Entscheidungsträger darum, ein Gleichgewicht zwischen öffentlicher Sicherheit, Raumnutzung und der steigenden Nachfrage nach bedarfsgerechten Transportmöglichkeiten zu finden. Außerdem wächst die Besorgnis, dass die Entscheidung zum Verbot von Scootern in Paris Auswirkungen über die Landesgrenzen hinaus haben könnte. Welche Rolle kann Mobility-Software in dieser angespannten Situation spielen? Ermöglicht die richtige Software mehr Flexibilität und Anpassungsfähigkeit bei der Entwicklung und Einführung neuer Mobilitätslösungen?

Die Software der Zukunft

Die gegenwärtige Marktsituation zwingt Betreiber zu einer Rationalisierung ihres Betriebs und zur Steigerung der Rentabilität. Verlässlich, datenbasiert, umsatzsteigernd – diese Eigenschaften sollten die ideale Software mitbringen, um den operativen Erfolg eines Mobility-Unternehmens in einem unbeständigen und wettbewerbsintensiven Markt zu sichern. Gleichzeitig muss Software eine flexible, bequeme, sichere und jederzeit verfügbare Mobilitätsnutzung ermöglichen – ob spontan und minutengenau oder für Stunden, Tage oder längerfristig im Monats- oder Jahresabo.

Richtig ausgewählt und integriert ermöglicht Software eine schnellere Produktentwicklung, eine flexiblere Anpassung an die Bedürfnisse der Nutzer und des Marktes. Dies ist ein wichtiger Schritt, um den Übergang von flexiblen und bequemen Mietmodellen zu gewährleisten und die Einführung neuer Mobilitätslösungen zu beschleunigen. Durch die Minimierung von Risiken und die Verbesserung der Innovation können Unternehmen ihre Produkte und Dienstleistungen kontinuierlich verbessern und auf dem neuesten Stand halten, um wettbewerbsfähig zu bleiben.

Um Lösungen für die drängendsten Herausforderungen zu finden, arbeiten Mobility-Software-Anbieter unter Hochdruck an der Weiterentwicklung ihrer Produkte. Es ist abzusehen, dass die beste Mobility-Software in Zukunft entscheidend für den Wettbewerbserfolg von Anbietern sein wird. Damit ist sicher, dass wir in Zukunft fest damit rechnen müssen, dass auch Softwareinnovationen im Bereich Shared Mobility Schlagzeilen machen werden. (https://gourban.co)

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