MAHLE ChargeBIG Fahrzeuglade-Infrastruktur bei Firma Fuchs in mannheim. Foto: Fuchs

eMove360° nachgefragt: Der Aufbau von Ladeinfrastruktur

Für die aktuelle Ausgabe des eMove360° Magazins haben wir das Thema Aufbau von Ladeinfrastruktur am Unternehmensstandort am Beispiel von FUCHS PETROLUB SE in Kooperation mit Mahle chargeBIG genauer recherchiert. Sie können sich das Magazin als kostenloses Download-PDF holen oder hier weiter lesen. Dies waren unsere Fragen:

Welche Beweggründe hatte FUCHS PETROLUB SE den Parkplatz zu elektrifizieren?

Das Thema Nachhaltigkeit spielt bei FUCHS eine große Rolle und das spiegelt sich auch in unserem Neubau in Mannheim in der Einsteinstraße wider: von 278 Pkw-Stellplätzen sind 100 mit Elektroladepunkten ausgestattet. Wir fördern verschiedene nachhaltige Mobilitätsformen, daher sind 48 Plätze für Fahrräder realisiert worden. Vor den Toren verläuft die Fernwärmeleitung und auf dem Dach ist eine Photovoltaikanlage mit 13,4 kWp installiert, die zur Deckung des errechneten Energiebedarfs von 55 kWh/m²a beiträgt. Durch die Elektrifizierung unseres Parkplatzes leisten wir einen Beitrag zur Verringerung des CO2-Fußabdrucks.

Inwieweit ist der Fuhrpark der FUCHS PETROLUB SE bereits auf elektrische Fahrzeuge umgestellt?

Von derzeit insgesamt 48 Dienstfahrzeugen, nutzen bereits 18 Hybride die Ladesäulen, dies entspricht knapp 38% – und die Nachfrage steigt stetig.

Welche Nutzer laden an der neu errichteten Ladeinfrastruktur?

Wir geben unseren Mitarbeitenden die Möglichkeit, ihren Dienstwagen auf unserem Firmengelände zu laden. Auch unsere Mitarbeitenden ohne Dienstwagenanspruch erhalten die Möglichkeit zum Laden am Arbeitsplatz als zusätzlichen Anreiz zum Umstieg auf CO2-neutrale Mobilität. Alle Mitarbeitenden mit (teil-) elektrischen Dienstfahrzeugen nutzen die Ladeinfrastruktur bereits. Den Mitarbeitenden mit privatem E- oder Hybridfahrzeug stehen die Ladesäulen zu einem Selbstkostenanteil in Bezug auf die Stromkosten zur Verfügung.

Welche Besonderheiten haben sich bei der Installation und Umsetzung der Ladeinfrastruktur ergeben?

Da es sich am Standort um einen Neubau handelt war die Besonderheit bei der Installation und Umsetzung der Ladeinfrastruktur die Gewerke aufeinander abzustimmen. Der Projektzeitplan musste dafür gut überwacht werden. Damit die Ladepunkte eichrechtskonform betrieben werden konnten war es notwendig, dass das Landeseichamt entsprechende Tests nach technischer Inbetriebnahme vornahm. Die Eichung mit Inbetriebnahme durch das Eichamt hat etwas länger gedauert als geplant.

Welche Tipps können Sie anderen Unternehmen geben, die den Aufbau von Ladeinfrastruktur am Unternehmensstandort angehen möchten?

Bei der Planung von Ladeinfrastruktur im Neubau sollten die Gewerke beim Ladeinfrastrukturaufbau frühzeitig mit der Planung der Außenanlagen (Parkplatz, Tiefbau, Landschaftsbauarbeiten etc.) abgestimmt werden. Das Ziel sollte sein Stellplatzgröße bei Bedarf zu optimieren sowie passende Leerrohre und Leitungslängen zu planen. Ein weiterer Tipp ist sich rechtzeitig über Förderpotenzial zu informieren.

Fragen an MAHLE chargeBIG:

Welche Vorteile bietet chargeBIG beim Laden am Unternehmensstandort?

Die Vorteile der zentralisierten Ladeinfrastruktur liegen in der Skalierbarkeit. Statt einzelne Wallboxen oder Ladesäulen aufzubauen können kostengünstig ganze Parketagen im Mitarbeiterparkhaus oder viele Parkplätze im Außenbereich am Firmenstandort mit Lademöglichkeiten ausgestattet werden. Dabei sind die Kosten in die Hardware sowie in den Netzausbau im Vergleich zu klassischen Wallbox-Lösungen geringer. Die attraktive KfW441 Förderung unterstützt bis Ende 2022 den Aufbau von Ladepunkten mit bis zu 900 Euro pro Ladepunkt am Unternehmensstandort. Ebenso bietet die chargeBIG Lösung einen erheblichen Kostenvorteil in der jährlichen Wartung durch die Zentralisierung der Elektronikkomponenten im Ladeschrank. Die Ladelösung ist zukunftssicher, da sie erweiterbar ist und in mehreren Ausbaustufen installiert werden kann.

Welche Portfoliotiefe von chargeBIG kommt bei FUCHS Petrolub SE zum Einsatz?

MAHLE chargeBIG bietet ein vollumfängliches Leistungsangebot aus einer Hand. Neben der Ladehardware bietet MAHLE die Beratung, Installation, die Wartung und den Service sowie den Betrieb auf Wunsch an. Von der Auslegung bis hin zur Inbetriebnahme stand MAHLE chargeBIG FUCHS als Generalunternehmen zur Verfügung. Im Rahmen des Betriebs übernimmt chargeBIG die Wartung sowie die Abwicklung von Ladevorgängen mit den Nutzern.

Was war die größte Herausforderung bei der Installation am Standort der FUCHS Petrolub SE?

Immer wenn im Neubau installiert wird besteht die Besonderheit in der Abstimmung zu den Vorarbeiten wie beispielsweise den Tiefbauarbeiten. Da im Außenbereich installiert wurde war es eine Herausforderung, dass es keine Möglichkeit gab, Material bzw. die Ladeschränke zwischenzulagern. Der Zeitplan musste also detailliert abgestimmt und bei Änderungen angepasst werden. Wenn im Außenbereich installiert wird spielt auch das Wetter eine große Rolle. Die Techniker des ausführenden Installationspartners und auch die chargeBIG Kollegen mussten sich während der Arbeiten vor der Sonne schützen.

Wie funktioniert die Nutzung über die App im operativen Betrieb?

Um die chargeBIG Ladepunkte freizuschalten, wird die chargeBIG App genutzt. Die App kann kostenfrei in den Smartphone Stores heruntergeladen werden. Ebenso ist die Nutzung über die mobile Browserwebseite möglich. In der App können die Mitarbeitenden von FUCHS auf Wunsch ein Nutzerkonto anlegen, in welchem die Zugangsdaten und die Zahlungsmethode gespeichert werden. Mit dem Smartphone scannt der Nutzer den QR Code, der auf dem Ladestecker am Ladepunkt angebracht ist über die Kamera oder über NFC. Nach Eingabe der Emailadresse und nach Auswahl der Zahlungsmethode bzw. Eingabe des Zugangscodes wird der Ladevorgang gestartet.

Welche Tipps können Sie anderen Unternehmen geben, die den Aufbau von Ladeinfrastruktur am Unternehmensstandort angehen möchten?

Jeder Standort hat sehr individuelle Anforderungen. Wir geben Empfehlungen ab, welche Stakeholder in die Entscheidung zum Ladeinfrastrukturaufbau einbezogen werden sollen, wo auf dem Firmengelände der Aufbau von Ladepunkten Sinn macht und welche technischen Gegebenheiten vorliegen müssen. In Bezug auf den Netzanschluss gilt, dass mindestens 2kW Ladeleistung an Kapazität pro elektrifizierten Stellplatz verfügbar sein sollte. Aufgrund geringer Gleichzeitigkeiten und unterschiedlicher Ankunftszeiten können die Fahrzeuge durchschnittlich aber mit mehr als 2kW laden. Auch die Integration in die Gebäudeleittechnik oder in ein Energiemanagement sowie die Einbindung der Ladeinfrastruktur in das Brandmeldesystem muss berücksichtigt werden. Eine gute Dokumentation der Installationsplanung ist die Basis, um ein potenzielles Projekt effizient und auf Basis der vereinbarten Rahmenbedingungen umsetzen zu können.

Weitere Informationen zu Fuchs Petrolub SE und Mahle chargeBIG finden Sie unter www.fuchs.com und www.chargeBIG.com sowie im aktuellen eMove360° Magazin.

 

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30.09.2022   |  

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