Fuhrparks auf Elektromobilität umstellen

Eine feste Zielvorgabe, ob z. B. aus den zunächst zu errichtenden drei Ladesäulen später 10 oder 20 werden sollen, gibt es meist nicht. Zukunftssicherheit bieten hier Systeme, die den jeweils aktuellen Erfordernissen gerecht werden und gleichzeitig ohne unnötige Zusatzkosten ausbau- und erweiterungsfähig sind. Dies setzt voraus, dass das eingesetzte System von Anfang an kommunikations- und systemfähig ist. Der zweite wichtige Punkt ist die Integration unterschiedlicher Nutzergruppen – auch hier sollte die Lösung so aufgebaut sein, dass sie problemlos an veränderte Voraussetzungen angepasst werden kann.

Systemvergleich

Modular aufgebaute Systeme, die wie die Lösungen der Walther-Werke darüber hinaus auf einem Zentralverteiler basieren, haben für Flottenbetreiber entscheidende Vorteile gegenüber solchen, die etwa über einen Leitstand verbunden sind: Es können zusätzliche Wallboxen installiert werden, ohne dass umfangreiche und kostspielige Eingriffe in die Elektrik notwendig wären oder vorhandene Geräte oder Bauteile ausgetauscht werden müssen.Bild Walther Werke klein Das mitwachsende System funktioniert in jeder Ausbaustufe ohne Einschränkungen.

Werden durch die nachträgliche Erweiterung des Systems Anpassungen im Hinblick auf das Energiemanagementsystem notwendig, weil die zur Verfügung stehende Energie nicht mehr ausreicht, können diese problemlos umgesetzt werden, ohne dass in die Gebäudeelektrik eingegriffen werden muss. Durch Nachrüsten von Modulen können auch unterschiedlichste Identifikations- und Kassiersysteme, Mensch-Maschine-Schnittstellen, Anschlussmöglichkeiten ans Backend, Möglichkeiten zur Datenspeicherung etc. realisiert werden. Auf diese Weise haben Betreiber die Sicherheit, dass ihre Ladeinfrastruktur auch bei veränderten Außenbedingungen weiterhin einsatzbereit ist. Dies ist nicht nur wichtig, weil sich im Laufe

der Zeit häufig andere Bedürfnisse herauskristallisieren und z. B. neue Nutzergruppen einbezogen werden müssen, sondern auch, weil sich die E-Mobility-Technik rasant weiterentwickelt und im Zuge dessen auch die Normen und Standards immer wieder angepasst werden. Eine Besonderheit der Zentralverteilerlösung von Walther ist die sogenannte Laienbedienbarkeit beim Wiedereinschalten von diversen Schutzschaltern etc.: auf diese Weise haben z.B. bei Ausfällen auch nicht elektrotechnisch geschulte Personen Zugriff auf das System.

Gemischte Nutzergruppen

Der große Vorteil von E-Fahrzeugen in der Flotte besteht in den ausgesprochen geringen laufenden Kosten – für den Betrieb fallen pro 100 km in etwa 20 kWh an. Die Anschaffungskosten inkl. Ladeinfrastruktur sind dagegen relativ hoch. Damit sich diese Kosten schneller amortisieren, ist es sinnvoll, die Lademöglichkeit parallel weiteren Nutzergruppen zur Verfügung zu stellen.

Das kann z. B. über Kooperationen mit Partnerunternehmen, die Einrichtung von Dauerladeplätzen für andere Firmen, privates Laden für Mitarbeiter oder Lademöglichkeiten mit Kassiersystem für Kunden passieren.

Für den Zugang der geschlossenen Kernnutzergruppe ist die gängigste Technik RFID. Dabei wird optimalerweise an bestehende Systeme, z.B. Mitarbeiterausweise, angedockt. Gäste erhalten entsprechende Besucherkarten. Für externe Nutzer können diese Systeme mit Lösungen auf PIN- oder localTAN-Basis kombiniert werden. Die Whitelists für den Nutzerzugang kann der Betreiber problemlos selbst verwalten. Soll die Ladesäule neben der Eigennutzung öffentlich zugänglich sein – diese Option ist z. B. für Kommunen interessant –, kann dies entweder über ein Münzkassiersystem mit Quittungsdruck oder durch den Anschluss an ein bestehendes Parkhausverwaltungssystem realisiert werden. Barrierefreiheit bietet auch die Anmeldung via SMS bzw. App – hier erfolgt die Abrechnung über die Mobilfunkrechnung. Der modulare Aufbau der Ladelösungen von Walther ermöglicht die Integration beliebiger Identifikations- und Abrechnungssysteme und lässt Raum für zukünftige Änderungen, wenn neue Nutzergruppen hinzukommen oder alte wegfallen.

Neue Standards bei der Kommunikation

Charge Controller managen den Ladevorgang und steuern die gesamte Kommunikation zwischen Fahrzeug und System. Walther setzt in seinen Ladesäulen eine neue Generation von Charge Controllern ein, die im Hinblick auf die Betriebszustände, Sicherheitsaspekte, Überwachungsfunktionen etc. den Anforderungen der aktuellen IEC 61851-1 entsprechen und über extrem erweiterte Funktionalitäten verfügen.

Jeder dieser Charge Controller sammelt während des Betriebs umfangreiche Daten und verfügt über diverse Schnittstellen für die Netzwerkanbindung und einen Webserver, sodass der Ladeinfrastrukturbetreiber sich mit einem beliebigen Computer einloggen kann. Dies macht die Ladeeinrichtungen anschlussfähig an bestehende Systeme und ermöglicht Monitoring bereits auf einer kleinen Ausbaustufe. Der Betreiber hat Überblick über alle wichtigen Aspekte wie z. B. den Ladezustand, das Nutzerverhalten und die Verbrauchsdaten und kann bei Bedarf seine RFID-Karten selbst verwalten. Auch der passwortgeschützte Remote-Zugriff auf die Firmware ist möglich, sodass Updates per Fernzugriff möglich sind und der Betreiber bzw. eine Installationsfirma sogar Anpassungen an zukünftige normative Standards vornehmen kann, ohne dass ein physischer Umbau nötig wäre. Walther Systems bietet einen entsprechenden Support in allen Fragen rund um Firmware und Software.

Autor: Günther Wilhelmi
Produktmanager
Walther-Werke GmbH
www.walther-werke.de

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