Margret Dupslaff, BMW i Ventures. Foto: BMW i Ventures

Ladeinfrastruktur-Lücken: So können Start-ups helfen

Margret Dupslaff, Investment Associate, BMW i Ventures im Gastbeitrag in der aktuellen Ausgabe des eMove360° Magazins

Elektromobilität und der Ausbau einer flächendeckenden Ladeinfrastruktur gehen Hand in Hand. Das Ziel ist klar, der Weg jedoch noch weit: Trotz diverser Maßnahmen seitens der Bundesregierung reichen die bisherigen Anstrengungen nicht aus, um das ehrgeizige Ziel von 15 Millionen Elektro-Autos auf deutschen Straßen bis 2030 zu erreichen. Zudem möchte die Bundesregierung die Treibhausgasemissionen im Verkehrssektor bis 2030 um 48 Prozent senken, was ebenfalls noch ein weiter Weg ist. Um diese Ziele zu erreichen, sind Fortschritte innerhalb der Elektromobilität und damit auch der erfolgreiche Ausbau von Ladeinfrastruktur fundamental. Neben geeigneten regulatorischen und technischen Maßnahmen, ist eine bedarfsorientierte, benutzerfreundliche und flächendeckende Ladeinfrastruktur von entscheidender Bedeutung, damit die Elektromobilität im Alltag einfach und praktikabel ist.

Laut der Bundesnetzagentur kommt Deutschland aktuell auf insgesamt 101.421 Ladeeinrichtungen und Ladepunkte (Stand August 2023). Das entspricht einem Zuwachs von 39 Prozent zum Vorjahr – jedoch ist das Ziel auch hier noch lange nicht erreicht: Eine Million öffentliche Ladepunkte sollen es bis 2030 sein. In diesem Kontext stellt sich die Frage, wie die Kluft zwischen Angebot und Nachfrage im Bereich der Ladeinfrastruktur gelöst werden kann.

Gerade Start-ups sind prädestiniert dafür, technologische und innovative Lösungen schnell auf den Markt zu bringen. Das liegt unter anderem an den agilen und flexiblen Unternehmensstrukturen. Doch in welchen Bereichen des Ladeökosystems können Start-ups noch ansetzen und so ungenutztes Potenzial ausschöpfen?

Wie Start-ups das Ladeökosystem effizienter machen können

Zum einen können Start-ups auf Lösungen, die etwa auf KI basieren, setzen. Diese Technologie hat das Potenzial, Laden smart zu managen – also die Nachfrage, Planung und Verteilung von Ladungen zu optimieren. Ein weiteres spannendes Feld ist die prädiktive Wartung auf Grundlage von Daten. Daten helfen Ladesäulenbetreibern dabei, beispielsweise Ausfallzeiten von Ladestationen zu minimieren und damit die Betriebszuverlässichkeit sicherzustellen. Darüber hinaus ist es wichtig, dass der Markt flexible Ladelösungen bietet. Grund dafür ist, dass es derzeit noch diverse Hardware gibt, die in unterschiedlichen Regionen eingesetzt werden. Die Zukunft liegt hier aber bei Ladestandards, die die Kompatibilität aller Elektro-Autos abdeckt. Außerdem braucht es Innovationen im Bereich der Auslastung öffentlicher Ladesäulen, um zu vermeiden, dass Ladesäulen länger besetzt sind als ein Ladevorgang dauert.

Das sind nur einige wenige Beispiele, wie Start-ups den Ladeinfrastruktur-Markt bereichern und so Elektromobilität massentauglich machen können. Der Schlüssel zum Erfolg liegt hier, Hindernisse für potenzielle Kunden aufzulösen und so Bedenken und Ängste zu nehmen.

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18.01.2024   |  

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