Mit dem autonomen Fahren kommen neue Anforderungen auf die Produktionsprozesse zu

Beim autonomen Fahren sind fehlerfrei arbeitende Bauteile essentiell. Diese stellen höhere Anforderungen an die Herstellung, die künftig lückenlos rückverfolgbar sein muss. Nur so lassen sich Fehler schnell eingrenzen und Haftungsfragen klären.

Die Voraussetzung dafür ist, laut DiIT, dem führenden Hersteller von Software für die Kabelsatzindustrie, eine darauf abgestimmte MES-Lösung.

Die Entwicklung des autonomen Fahrens sorgt für einen tiefgreifenden Umbruch in der Automotive-Branche. Mussten seit jeher aus Haftungsgründen strenge Regularien und Auflagen beachtet werden, so sorgen fahrerlose Automobile für eine erhebliche Verschärfung der Anforderungen an Automatisierung und Dokumentation: Bereits in einem herkömmlichen Fahrzeug kann der Ausfall eines kritischen Bauteils, etwa in der Bremstechnik, drastische Folgen haben; in einem autonomen Fahrzeug sind die Folgen von Ausfällen aber völlig unabsehbar – und sicher ist dabei eines: Unzulänglichkeiten oder Fehler eines Fahrers können für Unfälle nicht mehr verantwortlich gemacht werden.

Um vor diesem Hintergrund ein Höchstmaß an Fahrgastsicherheit zu erreichen, müssen autonome Fahrzeuge in Zukunft in der Lage sein, schon dann zu reagieren, wenn sich ein potenzieller Ausfall eines Bauteils erst abzeichnet. Redundanz ist also gefordert.

Gleichzeitig werden sich die Anforderungen an den Herstellungsprozess ändern. Die OEMs werden von den Lieferanten zu jedem Bauteil eine ausführliche Dokumentation einfordern. Diese muss Auskunft geben über die enthaltenen Komponenten und über den Produktionsprozess an sich. Nur so wird sich sicherstellen lassen, dass defekte Bauteile jederzeit zurückverfolgbar sind – vom Bauteil über die Charge bis zu den betroffenen Fahrzeugen. Sollte sich herausstellen, dass der Defekt auch in weiteren Fahrzeugen auftreten kann, lassen sich damit gezielt Maßnahmen ergreifen, zum Beispiel in Form eines Rückrufes.

Die Hersteller von Bordnetzen stehen hier vor einer großen Herausforderung. Zum einen wegen des auch heute noch weitgehend manuellen Montageprozesses, zum anderen wegen den oft vorhandenen Systembrüchen in der Produktionssteuerung. Eine weitere Automatisierung wird sicher notwendig sein und erfolgen, das ist aber noch ein weiter Weg. Ob automatisch oder manuell – zwei Dinge sind notwendig: eine MES-Lösung (Manufacturing Execution System), die den gesamten Produktionsprozess steuert und dokumentiert, und die Bereitschaft der Hersteller, die notwendigen Prozessänderungen (zum Beispiel zusätzliche Scan-Vorgänge) vorzunehmen.

“Das autonome Fahren wird die Produktionsprozesse in der Automotive-Branche und besonders bei unseren Kunden – den Bordnetzherstellern verändern. Der Übergang der Haftung auf die OEMs wird dazu führen, dass diese viel höhere Anforderungen an die Zulieferer stellen“, erklärt Bernd Jost, Vorstand der DiIT AG. “Gleichzeitig werden die Hersteller im eigenen Interesse ihre Produktion automatisieren und dokumentieren, um sich abzusichern. Wie immer wird sich dabei natürlich die Frage stellen, wo sich Kosten und Nutzen die Waage halten.“

www.diit.de

Please follow and like us:

11.07.2018   |  

Das könnte Sie auch interessieren