Öffentliche Vergleichsmessung: Moderner Euro-VI-Diesel-Stadtbus gegen Elektro-Stadtbus mit ZAwheel

Die Vorstellung des neuen Fahrzeugs von Ebus-Europa in Baden-Württemberg war verbunden mit einer öffentlichen Vergleichsmessung der Geräuschemissionen: Ein moderner Euro VI-Stadtbus contra einem Elektro-Stadtbus mit Radnabenantrieb von Ziehl-Abegg. Das deutliche Ergebnis: Der Dieselbus ist an der Haltestelle mehr als zweieinhalb Mal so laut wie der Elektro-Bus.Bild Öffentliche Vergleichsmessung klein

Die Messung lief unter der Regie des Landratsamtes Hohenlohekreis. Matthias Mayer, Fachdienstleiter Immissionsschutz, nahm die Messung selbst vor. Im Kupferzeller Teilort Westernach, vor dem Gemeindekindergarten an der Seestraße, war die Messstelle aufgebaut. Vertreter von mehreren Busunternehmen, öffentlicher Nahverkehrsbetriebe und aus Politik wie Verwaltung verfolgten aufmerksam die Messungen. Auch der Präsident der IHK Heilbronn-Franken, Prof. Dr. Dr. h.c. Harald Unkelbach, informierte sich vor Ort.

Euro VI-Dieselbus vs. Blue City Bus von Ebus-Europa

Gefahren wurde jeweils mit einem 12-Meter-Stadtbus. Der Dieselbus war keine vier Wochen alt und erfüllte mit seinen optimierten Dieselmotoren die aktuelle EU-Vorgabe für die Abgasnorm (Euro VI). Der Blue City Bus von Ebus-Europa wurde von ZAwheel angetrieben, dem getriebelosen Radnabenantrieb von Ziehl-Abegg.

Bedingt durch die Autobahn A6 und den Kindergarten lag der Grundgeräuschpegel bei 50 dB(A). Im ersten Durchgang wurde eine normale Haltestellensituation simuliert: Der Bus nähert sich, stoppt an zwei Pylonen und fährt wieder an. Emissionsexperte Mayer notierte das Geräusch des Dieselfahrzeugs: 72,5 dB(A). Dann bog der blaue Blue City Stadtbus um die Ecke, stoppte und fuhr wieder an: 56,1 dB(A). „Kein Wunder“, sagte Ralf Arnold, Geschäftsführer von Ziehl-Abegg Automotive. „Denn bei uns nagelt kein Dieselmotor und lärmt kein Getriebe.“

Mayer erklärte den Zuschauern, wie Lärmmessungen zu werten sind: „Zehn dB(A) sind in dieser Dimension eine Verdoppelung des Lärms.“ Das entsprach auch dem subjektiven Empfinden der Zuhörer. Udo Riess, Vertriebsleiter bei Ebus-Europa, freute sich: „Damit ist der Dieselbus zweieinhalb Mal so laut wie unser Elektrobus.“ Im zweiten Durchgang, bei einer Vorbeifahrt, lag die Differenz immerhin noch bei acht dB(A): 72,8 verursachte der Dieselbus und 64,9 dB(A) der Elektrobus.

Die Europaabgeordnete Ulrike Müller, die Beiratsmitglied im Bundesverband E-Mobilität ist, hob bei der Veranstaltung im Panoramarestaurant des neuen Ziehl-Abegg Werks auch auf den Aspekt der Luftverschmutzung ab: „Der Einsatz elektrischer Antriebe im ÖPNV sorgt für eine Verbesserung der innerstädtischen Luftqualität, da gerade Busse für einen erheblichen Anteil der Emissionen, insbesondere Feinstaubemissionen, verantwortlich sind.“ Sie wehrte sich dagegen, dass bei E-Mobilität nur von Fahrrädern und Pkw gesprochen werde. „Das Thema muss ganzheitlich betrachtet werden“, hob sie auf die Einbeziehung von Lastwagen und Bussen ab.

Vertriebsleiter Riess monierte, dass die Menschen in Deutschland zu wenig über E-Mobilität informiert seien. In anderen Ländern sei die Bevölkerung viel aufgeschlossener, meinte er und wies auf die Städte Bologna in Italien, Umeå in Schweden und Rotterdam in den Niederlanden hin.

Über Ziehl-Abegg

Ziehl-Abegg (Künzelsau, Baden-Württemberg, Deutschland) entwickelt und baut seit mehr als 100 Jahren effiziente und langlebige Elektromotoren. Das High-Tech-Unternehmen besticht durch eine hohe Fertigungstiefe. Beispiele für Einsatzgebiete der Produkte sind Aufzüge und Tiefseeroboter; U-Bahnen werden mit Ziehl-Abegg Ventilatoren belüftet und Hybridbusse fahren mit Generatoren von Ziehl-Abegg. Lufttechnik, Antriebstechnik und Regeltechnik von Ziehl-Abegg findet sich in Industrieanlagen, in Wind- und anderen Kraftwerken, in großen Gebäuden wie der Allianz-Arena, in Krankenhäusern und vielen anderen Anwendungen. Das Thema Elektromobilität im Straßenverkehr wurde seit 1998 verfolgt und 2012 bei Ziehl-Abegg Automotive angesiedelt.

Ziehl-Abegg beschäftigt 1.850 Mitarbeiter in süddeutschen Produktionswerken. Weltweit arbeiten für das Unternehmen 3.300 Mitarbeiter. Diese verteilen sich global auf 16 Produktionswerke, 27 Gesellschaften und 85 Vertriebsstandorte. Die rund 30.000 Produkte werden in mehr als 100 Ländern verkauft. Der Umsatz liegt bei 388 Mio. Euro. Zwei Drittel der Umsätze werden im Export erzielt.

Emil Ziehl hat die Firma 1910 in Berlin als Hersteller von Elektromotoren gegründet. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Firmensitz nach Süddeutschland verlegt. Die Ziehl-Abegg SE ist nicht börsennotiert und befindet sich in Familienbesitz.

www.ziehl-abegg.com

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