Smart home with solar panels and car charger. Foto: hasan@stockadobe.com

To be or not to Be: Entscheidet die E-Auto-Batterie, ob die Energiewende gelingt?

Die Energiewende setzt im Wesentlichen auf den Ausbau von Wind- und Solarenergie. Deren Schwächen sind altbekannt – sie sind zeitlich instabil und geografisch ungünstig verteilt. Mal gibt es zu wenig, mal zu viel Strom, und dann noch am falschen Ort. Es braucht also Speicher. Und wo werden diese gerade im schnell wachsenden Umfang eingesetzt? Richtig: in E-Fahrzeugen. Eine Zwei-Wege-Nutzung von Fahrzeugbatterien durch bidirektionales Laden kann deshalb der Schlüssel zum Siegeszug der erneuerbaren Energien werden.

Die zuverlässige Deckung des schwankenden Strombedarfs an jedem Ort, zu jeder Zeit erfordert von der Stromwirtschaft umfangreiche Maßnahmen zur Stabilisierung der Netze. Technische Lösungsansätze gibt es zuhauf, jedoch sind die Investitionskosten für eine bundesweite, unterbrechungsfreie Stromversorgung enorm. Das Kernproblem ist die ökonomisch sinnvolle und ökologisch machbare Speicherung von Strom. Als klassische Lösung dienen bisher Pumpspeicherkraftwerke. Bei Stromüberschuss wird hier Wasser in höher gelegene Becken und Stauseen gepumpt und bei Strombedarf über Turbinen wieder nach unten geleitet. Eigentlich genial, aber das Potenzial an diesen Speicherkraftwerken ist in Deutschland weitestgehend ausgeschöpft.

Ein Lösungsansatz – E-Autos als Energiespeicher

Die bis 2030 prognostizierten 15 Millionen rein batteriebetriebenen Fahrzeuge, kurz BEV, haben zusammengerechnet eine Batteriekapazität von 700 Gigawattstunden. Dies stellt potenziell einen gigantischen Stromspeicher dar, der gegenwärtig nur für den Antrieb der Fahrzeuge genutzt wird. In Zukunft können die Fahrzeugbatterien durch das so genannte bidirektionale Laden ihren Strom auch für andere Anwendungen abgeben können. Strom wird also nicht nur in die Batterie des Autos geladen, sondern bei Bedarf auch wieder entnommen, wenn das Fahrzeug die Energie gerade nicht für den eigenen Antrieb braucht. Wenn allein 20 Prozent der Fahrzeuge dafür zur Verfügung stehen, entspricht das in etwa der 20-fachen Kapazität aller Pumpspeicherkraftwerke in Deutschland. Damit könnten die E-Fahrzeuge zu einem dezentralen Schwarmspeicher für das Stromnetz werden. Da fragt man sich, warum dies nicht schon längst praktiziert wird.

Der eMove360°-Gastautor Hermann Anzinger von forum Nachhaltig Wirtschaften geht in seinem Gastbeitrag für das aktuelle eMove360° Magazin u.a. folgenden Fragen auf den Grund: Was kann bidirektionales Laden leisten? Schadet bidirektionales Laden der Batterie? Welche technischen Voraussetzungen werden für bidirektionales Laden benötigt?  Kostenlos downloaden und lesen…

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29.06.2022   |  

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