links: Martin Daum, Vorsitzender des Vorstands der Daimler Truck AG und Mitglied des Vorstands der Daimler AG, Martin Lundstedt, CEO der Volvo Group

Cellcentric: Brennstoffzellen-Joint-Venture von Daimler Truck AG und Volvo Group

Cellcentric baut einer der größten Serienproduktionen von wasserstoffbasierten Brennstoffzellen für den Fernverkehrs-LKW auf

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Mit der Gründung ihres Brennstoffzellen-Joint Venture Cellcentric unterstreichen die Daimler Truck AG und die Volvo Group ihr klares Bekenntnis zum Einsatz von wasserstoffbasierten Brennstoffzellen in Fernverkehrs-Lkw. Cellcentric hat die Ambition, einer der weltweit führenden Hersteller von Brennstoffzellensystem zu werden. Dafür plant das Unternehmen, eine der größten Serienproduktionen von Brennstoffzellensystemen in Europa aufzubauen. Der Produktionsstart ist für 2025 vorgesehen. Beide Cellcentric-Anteilseigner fordern einen einheitlichen regulatorischen Rahmen in der EU, um die Einführung von wasserstoffbasierten Brennstoffzellen schneller voranzutreiben. Dieser soll der Technologie zudem Kostenparität gegenüber konventionellen Antrieben ermöglichen und sie dadurch für Lkw-Kunden zu einer wirtschaftlichen Alternative machen.

ERGÄNZEN SICH: BATTERIEELEKTRISCH ANGETRIEBEN UND WASSERSTOFFBASIERTE BRENNSTOFFZELLEN-LKW
Aus Sicht der Daimler Truck AG und der Volvo Group ergänzen sich rein batterieelektrisch angetriebene und wasserstoffbasierte Brennstoffzellen-Lkw je nach individuellem Kundeneinsatz: Je leichter die Ladung und je kürzer die Distanz, desto eher wird die Batterie zum Einsatz kommen. Je schwerer die Ladung und je länger die Distanz, desto eher wird die Brennstoffzelle das Mittel der Wahl sein.

Martin Daum, Vorsitzender des Vorstands der Daimler Truck AG und Mitglied des Vorstands der Daimler AG: „Elektrische Lkw mit wasserstoffbasiertem Brennstoffzellenan trieb werden eine Schlüsseltechnologie für den CO2-neutralen Transport der Zukunft sein. In Kombination mit rein batterieelektrischen Antrieben können wir unseren Kunden je nach Anwendungsfall so die besten lokal CO2-neutralen Alternativen anbieten. Allein mit batterieelektrischen Lkw wird dies nicht möglich sein. Gemeinsam mit unserem Partner, der Volvo Group, stehen wir voll und ganz hinter unserem Brennstoffzellen-Joint Venture Cellcentric und treiben die Entwicklung der Technologie sowie die Vorbereitung der Serienproduktion mit Hochdruck voran. In Bezug auf die notwendige Wasserstoffinfrastruktur ist grüner Wasserstoff langfristig der einzig sinnvolle Weg.“

GEFORDERT: EU-WEIT EINHEITLICHE RAHMENBEDINGUNGEN
Martin Lundstedt, CEO der Volvo Group: „Es ist unser aller Priorität, die Ziele des Pariser Abkommens spätestens bis 2050 zu erreichen und somit CO2-neutral zu werden. Wir sind davon überzeugt, dass die wasserstoffbasierte Brennstoffzellentechnologie eine wichtige Rolle bei der Erreichung dieses Meilensteins spielen wird. Uns ist jedoch auch klar, dass es dabei um mehr als nur die Elektrifizierung von Maschinen und Fahrzeugen geht. Es bedarf einer breiteren Zusammenarbeit zwischen öffentlichen und privaten Akteuren, um die notwendige Technologie und Infrastruktur zu entwickeln. Deshalb fordern wir ein gemeinsames Vorgehen von politischen Brennstoffzellen Entscheidungsträgern und Regierungen auf der ganzen Welt, um die wasserstoffbasierte Brennstoffzellentechnologie zum Erfolg zu führen. Partnerschaften wie Cellcentric sind für uns von entscheidender strategischer Bedeutung, um den Straßengüterverkehr zu dekarbonisieren.“

WASSERSTOFFTANKSTELLEN UND ANREIZE FÜR CO2-NEUTRALE TECHNOLOGIEN
Die großen Lkw-Hersteller Europas fordern den Aufbau von rund 300 Hochleistungs-Wasserstofftankstellen für schwere Nutzfahrzeuge bis 2025 und von rund 1.000 Wasserstoff-Tankstellen bis spätestens 2030 in Europa. Die gemeinsame Initiative zielt darauf ab, Wasserstoff als Träger von Ökostrom für den Betrieb elektrischer Fernverkehrs-Lkw zu nutzen – ein zentraler Bestandteil der Dekarbonisierung des Straßengüterverkehrs. CO2-neutrale Lkw sind derzeit erheblich teurer als konventionelle Fahrzeuge. Daher ist ein politischer Rahmen nötig, der sowohl Nachfrage als auch Wirtschaftlichkeit sicherstellt. Die Daimler Truck AG und die Volvo Group befürworten Anreize für CO2-neutrale Technologien sowie ein Besteuerungssystem auf Basis von CO2- und Energiegehalt; ein Emissionshandelssystem könnte eine weitere Option sein.

SERIENPRODUKTION VON BRENNSTOFFZELLENSYSTEMEN UND BRENNSTOFFZELLEN-LKW
Derzeit werden die Pläne für eine Großserienproduktion ausgearbeitet. Die Standortentscheidung soll 2022 bekanntgegeben werden. Als wichtiger Schritt auf dem Weg zur Serienproduktion ist derzeit an einem neuen Standort in Esslingen bei Stuttgart die Vorserienproduktion in Vorbereitung. Parallel dazu erhöht Cellcentric die laufende Prototypenfertigung. In etwa drei Jahren soll mit der Kundenerprobung von Brennstoffzellen-Lkw begonnen und in der zweiten Hälfte dieses Jahrzehnts die Serienproduktion aufgenommen werden. Alle fahrzeugbezogenen Aktivitäten der Unternehmen finden unabhängig voneinander statt. Beide betonen: Die Daimler Truck AG und die Volvo Group bleiben hier Wettbewerber. Dies gilt für das gesamte Fahrzeug- und Produktportfolio, insbesondere für die Brennstoffzellenintegration in die Fahrzeuge. ■ www.daimler.com www.volvogroup.com

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20.07.2021   |  

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