Es gibt viel zu entdecken zwischen Großglockner und Dolomiten: Wer mit dem E-Bike die schönsten Plätze Osttirols erkundet, bekommt atemberaubende Panoramen und ursprüngliche Kulinarik inklusive. Foto: TVB Osttirol/Attic Film

eMove360° Reisetipp Osttirol: E-Bikegenuss südlich der Alpen

Osttirol ist längst mehr als nur ein Geheimtipp für genussvolle Bike-Erlebnisse. Die Region zwischen Großglockner und Dolomiten ist durch ihre Lage südlich der Alpen, ihre ursprüngliche Natur- und Kulturlandschaft, durch das Klima und die Infrastruktur ideal für einen Radurlaub mit oder ohne „E“. Dreh- und Angelscheibe ist vielfach Österreichs informelle Radhauptstadt, das lebhafte, mediterrane Lienz. Touren führen von der Sonnenstadt Lienz in die Neben- und Hochtäler Osttirols, oft entlang rauschender Gletscherflüsse zu Almdörfern und Hütten, die durch Panorama und Kulinarik die Anstrengung wett und die Tour unvergessen machen. Fernab von Massentourismus bleibt mehr Raum für individuelle Erlebnisse, Nachhaltigkeit ist gewachsenes Bewusstsein anstatt Trend. Mit etwas Glück entdeckt man bei einer E-Radtour Steinböcke, Gämse oder Steinadler in ihrem natürlichen Lebensraum, dem Nationalpark Hohe Tauern. Hier drei besonders schöne E-Bike-Schmankerl, die wir für die aktuelle Ausgabe des eMove360° Magazins zusammengestellt haben.

Zur Jagdhausalm im Defereggental, dem „tibetischen Dorf der Alpen“

Das Defereggental mitten im Nationalpark Hohe Tauern ist eines der am wenigsten besiedelten Gebiete der österreichischen Alpen. Es ist das Tal der Kraftplätze und des Elementes Wasser: In einer Tiefe von mehr als 1800 Metern befindet sich das Erbe des Urmeeres, das Deferegger Heilwasser, das zu den ältesten der Welt zählt. Wer die Heilwasserquelle besucht findet künstlerische Anknüpfung zu den Mythen des Tales durch regionale Künstler. Auch die Sage, dass das Tal früher von Schnabelmenschen bewacht worden sei, wird hier aufgegriffen. Die Bike-Tour zur Jagdhausalm ist dementsprechend mystisch schön. Die Route führt am Fluss Schwarzach entlang durch den Oberhauser Zirbenwald, dem größten zusammenhängenden Zirben-Bestand der Ostalpen. Im Herbst leuchten die Zirben in prächtigen Farben. Auf knapp über 2.000 Höhenmetern liegt die Jagdhausalm. Die 16 Steinhäuser und die Kirche wurden im dreizehnten Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt. Die Alm zählt zu den ältesten in Österreich und steht unter Denkmalschutz. Bei so viel Kultur fällt kaum auf: Die E-Bike Tour verläuft hin und retour ab St. Jakob über 44 Kilometer und nicht ganz 900 Höhenmeter.

Zur Oberstalleralm im Villgratental: Wo sich die Menschen damit rühmen, Nichts zu haben

Mit der Aussage „Kommen Sie zu uns, wir haben nichts“ polarisierten Touristiker aus dem Villgratental schon vor Jahrzehnten. Dieses Nichts wurde bewahrt und veredelt. Wer in Heinfels ins Villgratental abzweigt, betritt eine eigene Welt: Einen einzigartigen, unverfälschten Natur- & Kulturraum. Ganz am Ende des Tales liegt Innervillgraten. Hier beginnt eine Rundtour zur Oberstalleralm, die über die Berglet Höfe und die Unterstalleralm führt. Die Oberstalleralm ist ein pittoreskes, denkmalgeschütztes Almdorf aus 16 Hütten und einer Kapelle. Das Ensemble ist genauso malerisch wie die Villgrater Berge. Retour führt die Tour an weiteren, für das Villgratental typischen, Höfen vorbei zur Wallfahrtskirche Maria Schnee. Die Rundtour ist mit 24 Kilometern kurz, mit 720 Höhenmetern im unteren Schwierigkeitsbereich. So bleibt mehr Zeit für das Bestaunen der Höfe und die Einkehr in der Unterstalleralm oder der Badl- Alm in Kalkstein. Am Weg hinaus ins Pustertal locken weitere kulturelle Highlights, wie das Freilichtmuseum Wegelate Säge oder das historische Hof-Ensemble Wurzerhof.

Genussradeln entlang der Flüsse Osttirols: Kühles Wasser und Kultur

Die Stadt Lienz am Zusammenfluss von Isel und Drau liegt an gleich zwei Genussradwegen – dem Drauradweg und dem Iseltal-Radweg. Der bekannte Drauradweg verbindet Österreich, Italien und Slowenien und führt auf seiner beliebten ersten Etappe von Toblach in Südtirol durch das Osttiroler Pustertal nach Lienz. Der Radweg entlang beliebter Ausflugsziele mit Burg Heinfels als Highlight ist über die Strecke von 48,5 Kilometern stets leicht abschüssig und im Sommer bei Familien sehr beliebt. Ein echter Geheimtipp ist der 29 Kilometer lange Iseltal-Radweg zwischen Lienz und Matrei in Osttirol. Die asphaltierte Strecke führt meist entlang der Isel, dem letzten frei fließenden Gletscherfluss der Alpen. Die Tour eröffnet Radfahrern Naturschauspiele wie Wasserfälle, Stromschnellen und Sandbänke. Nur ein kurzer Abschnitt führt über die Landstraße. In Matrei in Osttirol angekommen gibt’s die Möglichkeit, mit dem E-Bike der Isel entlang weiter zu den Umbalfällen zu radeln. Die Eindrücke des tosenden Gletscherflusses im Virgental bleiben in jedem Fall in Erinnerung. Am Naturdenkmal Umbalfälle angekommen ist die Kraft der Natur unmittelbar spürbar, die 24 Kilometer und knapp über 500 Höhenmeter von Matrei in Osttirol sind sinnvoll investiert. www.osttirol.com

Kurz und knapp die Tops für E-Bike-Fans:  600 Kilometer E-Mountainbike-Routen – 130 Kilometer Genussradwege – mehr als 50 E-Bike-Ladestationen

Übernachtungstipp: Als Ausgangspunkt für Sternfahrten zu den schönsten Plätzen Osttirols eignet sich Lienz, die Sonnenstadt hat seit Jahrzehnten einen Namen im internationalen Radsportgeschehen. Hoteltipps mit Ladestation finden Sie im eMove360° travelguide.

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01.07.2023   |  

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