Grafik erstellt von me energy. Daten-Quelle: www.umweltbundesamt.de Bundesumweltamtonline

Logistikbranche unter Druck: Nachhaltig von der ersten bis zur letzten Meile

Durch die Globalisierung wachsen Märkte zusammen, es intensiviert sich der Güteraustausch. Die dadurch steigenden CO₂ -Emissionen führen dazu, dass sich auch im Logistikbereich viele Unternehmen das Thema Nachhaltigkeit auf die Fahnen geschrieben haben. Wir sehen einen Paradigmenwechsel in der Branche: Die Notwendigkeit von Green Logistics – die nachhaltige Logistik – wird vermehrt Kern von umweltverträglicher Unternehmenspolitik. Sowohl in den Jahresberichten, als auch in der Außenkommunikation der Transportunternehmen wird die Nachhaltigkeit immer mehr thematisiert. Die Notwendigkeit zu grüner Logistik setzt viele Unternehmen aber auch unter Druck. Gastautorin Julia Sanchez informiert darüber, was es mit Green Logistics genau auf sich hat und welche Herausforderungen und Chancen in der Zukunft bestehen.

Der Einfluss der Logistik auf die Umwelt

Als Exportnation ist die Logistikbranche für Deutschland besonders wichtig. Im Jahr 2022 setzte der Sektor in Deutschland etwa 310 Milliarden Euro um. Effiziente und reibungslose Warenströme sind entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen auf dem globalen Markt. In diesem internationalen Umfeld ist aber in den letzten Jahren ein weiterer Faktor dazugekommen: die Frage der Nachhaltigkeit. Wie der Abbildung zu entnehmen ist, verursachen Verkehr und Transport rund 20 Prozent der gesamten CO₂ -Emissionen. Der Einfluss auf die Umwelt dieses Sektors ist demnach enorm.

Im Jahr 2020 betrugen die CO2e-Emissionen des Güterverkehrs insgesamt 58,10 Millionen Tonnen. Das ist verglichen zum Jahr 1991 ein Anstieg von rund 60 Prozent. Da Fracht- und Lieferfahrzeuge hauptsächlich fossile Brennstoffe nutzen, fallen auf den Güterverkehr der Straße im Jahr 2020 97,5 Prozent der gesamten CO2e-Emissionen. Die Schiene macht 0,26 Prozent aus, die Binnenschifffahrt etwa 2 Prozent. Die wachsende Globalisierung und der steigende Warenverkehr tragen zur CO2-Belastung bei.

Zudem ist der Faktor Abfall in der Logistikbranche besonders wichtig. Durch ineffiziente Logistikprozesse entstehen Unmengen an Abfall. Überverpackung, unzureichende Rücknahmesysteme und ineffiziente Routenplanung führen zu einer Verschwendung von Ressourcen und einer Erhöhung des Müllaufkommens.

Entsprechend groß ist der Einfluss, den Verkehr und Transport auf die notwendige Senkung der Treibhausgasemissionen haben. Der Rückblick 2022 zeigt, dass Deutschland im Jahr 2022 die im Klimaschutz festgelegten Ziele für den Verkehrssektor nicht erreichen konnte. Dabei steht fest, dass nachhaltiger Transport und Lieferketten nicht nur ökologische Vorteile bieten, sondern langfristig auch wirtschaftlich effizienter und wettbewerbsfähiger sein können.

Wie funktionieren logistische Prozesse?

Logistik ist definiert als Prozess der Planung und Durchführung des Transports von Gütern vom Ursprungsort bis zum Verbrauchsort und deren Lagerung. Diese Prozesse sind komplex, da unterschiedlichste Transportarten zusammenspielen müssen, um eine reibungslose Lieferkette zu ermöglichen. Hauptsächlich wird über den Luft-, Schiffs-, Bahn- und Straßenverkehr transportiert. Die sogenannte letzte Meile, also das letzte Wegstück von Waren und Paketen zur Haustür, erfolgt über Kleintransporter. In Städten sind diese oftmals bereits elektrisch betrieben oder über werden über Lastenräder oder andere kleine Stadtmobile geliefert.

Welches Transportmittel das richtige ist, hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Der Luftverkehr ermöglicht schnelle Lieferungen über große Entfernungen und ist vor allem bei eiligen oder hochwertigen Gütern von Bedeutung. Der Schiffsverkehr ist ideal für den Transport großer Mengen über weite Strecken und ist äußerst wichtig im internationalen Handel. Die Bahn ist effizient und nachhaltig, insbesondere für den Güterverkehr auf längeren Binnenstrecken. Transport auf der Straße ist flexibel und ermöglicht die direkte Lieferung bis zur Kundenadresse. Die heutige Logistikbranche ist global, deswegen werden die unterschiedlichen Transportmöglichkeiten in der Regel integriert, um die Lieferketten sicherzustellen.

Während die Bahn bereits bis 2040 komplett klimaneutral transportieren will, wird es in den anderen Bereichen noch dauern. Die Erreichung einer klimaneutralen Straßentransportindustrie ist von der Entwicklung emissionsfreier Fahrzeugtechnologien sowie dem Aufbau der Ladeinfrastruktur abhängig. Während die „letzte Meile“-Logistik in den nächsten Jahren vermehrt klimaneutral transportiert und liefert, wird die Umrüstung der LKW-Flotten wird noch eine gewisse Zeit dauern. Insbesondere wegen der noch fehlenden durchgängigen Lade- und Betankungsinfrastruktur. Beim Luftverkehr sinkt nach Angaben des Bundesverbandes der Deutschen Luftverkehrswirtschaft der Kerosinverbrauch mit jeder neuen Flugzeuggeneration um rund 25 Prozent. Klimaneutrales Fliegen, welches die Flugindustrie aktuell bis 2050 voraussagt, sei jedoch laut der Wissenschaft unrealistisch. Der Flugverkehr wird sich laut Prognosen bis dahin verdoppeln, möglicherweise sogar verdreifachen – so viel synthetisch hergestelltes Kerosin oder andere nachhalte Kraftstoffe kann bis dahin nicht hergestellt werden. Bis Schiffe komplett klimaneutral fahren, wird ebenfalls noch Jahrzehnte dauern.

Es gibt also große Unterschiede zwischen den einzelnen Bereichen und wann diese klimaneutral transportieren. Wie einzelne Logistikunternehmen agieren, wird im nächsten Abschnitt beschrieben.

Transportunternehmen investieren in Elektromobilität

Deutschland soll bis 2045 klimaneutral werden. Ohne die Logistikbranche ist dieses Ziel nicht erreichbar. Große Transportunternehmen haben bereits entsprechende Ziele gesetzt und entsprechende Investitionen unternommen:

Die Deutsche Bahn will bis 2040 komplett klimaneutral sein, auch im Güterverkehr.

Bis 2025 plant die DPD 7.000 emissionsarme Fahrzeuge und einen klimaneutralen Paketversand in 225 Städten.

2023 investiert die Deutsche Post / DHL 500 Millionen Euro in Elektromobilität und grüne Infrastruktur. Bis 2025 erweitern sie ihre E-Flotte auf 38.000 Elektrotransporter und 14.000 E-Trikes.

Die Flotten werden also nach und nach elektrisch. Besonders Kurierdienste setzen verstärkt auf elektrische Transporter, um die letzte Meile emissionsfrei zurückzulegen. Bei großen Nutzfahrzeugen hingegen geht es schleppender voran. Derzeit gibt es in Deutschland fast 61.000 Lkws mit Elektroantrieb. Die Anzahl von Lkws mit alternativem Antrieb steigt zwar, das Gros entfällt aber immer noch auf Nutzfahrzeuge, die mit Diesel betrieben werden.

Das größte Hindernis bei der Dekarbonisierung des Verkehrs und Logistik ist, die entsprechende Infrastruktur zu installieren. Ein zuverlässiges und gut ausgebautes Ladenetz bringt oftmals hohe Investitionen sowie lange Planungs- und Genehmigungsphasen mit sich. Daher muss es politische Anreize und innovative, technologische Lösungen geben, damit Unternehmen auf E-Mobilität umsteigen. Eine Kombination aus Technologieentwicklung, Infrastrukturverbesserungen und politischen Maßnahmen wird entscheidend sein, um die Logistikbranche weiter zu elektrifizieren.

Rapid Charger 150: Die netzautarke Lösung von me energy

Vor allem die hohen Kosten und langen Planungen bei der Installation von netzgebundenen Ladepunkten sind eine Herausforderung für Unternehmen, die auf E-Mobilität umsteigen wollen. Eine Alternative zu gewöhnlichen Ladestationen ist der Rapid Charger 150 von me energy.

Der Rapid Charger 150 ist die weltweit erste netzautarke Ladestation. CO₂-neutraler Strom wird direkt in der Schnellladestation aus Bioethanol erzeugt – eine Abhängigkeit vom Stromnetz besteht zu keiner Zeit. Die innovative Ladelösung kann flexibel eingesetzt und problemlos umplatziert werden. Somit kann die innovative Lösung die Dekarbonisierung der Logistikbranche vereinfachen und schneller vorantreiben.

Lesen Sie diesen Gastbeitrag von Julia Sanchez auch in der aktuellen Ausgabe des eMove360° Magazins (Download-PDF).

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20.03.2024   |  

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